Der heiße Sommer beschert Sachsen-Anhalt die ertragreichste Apfelernte seit 15 Jahren. Das geht aus einer Befragung des Statistischen Landesamtes in Halle unter Apfelbauern hervor. Die Landwirte gehen dieses Jahr von rund 36.000 Tonnen Äpfel aus. Das ist mehr als doppelt so viel im Vergleich zum vergangenen Jahr. Die Ernte 2017 fiel wegen der kalten Regentage im Sommer geringer aus als üblich.

Hierzulande haben die Apfelbauern am Montag in Stendal mit dem Pflücken begonnen. Wegen des heißen Sommers sind die Äpfel dieses Jahr besonders süß, aber auch kleiner – und noch dazu zwei Wochen früher reif als sonst.

Auch der Stendaler Obstbauer André Stallbaum erwartet trotz der allgemeinen Trockenheit eine gute Ernte. Es seien sogar überdurchschnittlich viele Äpfel am Baum, was daran liege, dass die tiefen Wurzeln der Obstbäume an tieferliegende Wasserreserven kämen. Auch Stallbaum ernte in diesem Jahr vermehrt kleinere Äpfel. Diese seien zwar schlechter zu pflücken, aber bei Kindern beliebter.

Wie die Preise sich entwickeln werden, das müsse man dann sehen. Rein mengenmäßig sollte es dieses Jahr aber passen, so Stallbaum. Er habe 600 Kisten zur Verfügung, die voll werden und ins Lager wandern sollen.

Am Mittwoch starten die Obstbauern am Süßen See (Landkreis Mansfeld-Südharz) die zweite Runde der Apfelernte. Die Ernte in Sachsen-Anhalt macht etwa drei Prozent der gesamtdeutschen Apfelernte aus. Auch alle anderen Regionen im Bundesgebiet rechnen mit einem guten Ertrag. Deutschlandweit könnten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge mehr als 1,1 Millionen Tonnen Äpfel gepflückt werden.