Pro Chemnitz Demo mit mindestens tausend Teilnehmern am 30.11.2018

Streit um Freitags-Demos: Druck auf Pro Chemnitz wächst

Händler, Kunden, Eltern und Fahrgäste zeigen sich genervt. Doch zumindest für Dezember deutet sich offenbar Entlastung an.

 

Nach zwei Wochen Pause will die rechte Vereinigung #Pro Chemnitz heute Abend erneut eine #Demonstration in der Chemnitzer Innenstadt abhalten. Die Veranstaltung wird voraussichtlich die vorletzte ihrer Art in diesem Jahr sein. Derzeit sei nur für den 14. Dezember eine weitere Demo geplant, sagte Pro-Chemnitz-Chef Martin Kohlmann. „Wir wollen zur Vorweihnachtszeit die Stadt nicht unnötig belagern“, äußerte er. Auch die zunehmend kälteren Temperaturen und anderweitige Verpflichtungen der Organisatoren spielten bei dem Schritt eine Rolle.

Seit dem gewaltsamen Tod eines Chemnitzers Ende August ruft Pro Chemnitz nahezu wöchentlich zu Demonstrationen auf. Anfangs beteiligten sich noch mehrere Tausend Menschen, darunter etliche den Behörden bekannte Rechtsextreme und gewaltbereite Vertreter der Kampfsport- und Hooligan-Szene. Im Laufe der Zeit schrumpften die Teilnehmerzahlen stark, was von Rednern auf den Demos wiederholt beklagt wurde. Zum Teil folgten zuletzt weniger als 1000 Menschen den Aufrufen, trotz einer Mobilisierung weit über #Chemnitz hinaus und Unterstützung durch asylfeindliche Gruppierungen, zum Teil sogar aus anderen Bundesländern.

Unter den Händlern und Gewerbetreibenden dürfte die Ankündigung eines vorläufigen Verzichts auf wöchentliche Demos für Erleichterung sorgen. Der Freitag gilt neben dem Samstag als umsatzstärkster Tag der Woche – entsprechend deutlich sind die Auswirkungen aufs Geschäft. „Die Freitagsdemos tun Gastronomie und Handel nicht gut“, sagt eine Vertreterin der Gewerbetreibenden im Stadtzentrum. „Das ist auf Dauer Gift für die Innenstadt.“ Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft habe das Thema Inhaber und Filialleiter zuletzt weitaus stärker bewegt als etwa die absehbare Reduzierung von Parkplätzen in der Innenstadt.

Eher genervt fühlen sich auch Fahrgäste des Nahverkehrs, weil wegen der Demos immer wieder Fahrpläne durcheinandergebracht werden, Busse und Bahnen Zwangspausen machen müssen, ehe sie weiterfahren können. Die Folgen reichen von abgesagten Patientenbesuchen im Krankenhaus bis zu Eltern, die ihre Kinder freitags nicht mehr zu Freunden lassen, wenn der Weg zu ihnen durch die Innenstadt führt.

Weil durch die Demos jedes Mal Hunderte Polizeibeamte gebunden werden, steht zudem für die Absicherung anderer Veranstaltungen mitunter kein Personal zur Verfügung. Die traditionelle Lichtnacht, mit mehreren Tausend Teilnehmern der größte Lampionumzug der Stadt, musste in diesem Jahr nach monatelanger Vorbereitung um eine Stunde vorverlegt werden, weil anschließend eine Demo von Pro Chemnitz anstand. Andere Umzüge, so im Yorckgebiet, fielen nach kurzfristigen Absagen der Behörden komplett ins Wasser. „Versammlungsrecht gut und schön – aber es kann doch nicht sein, dass am Ende die Kinder darunter leiden müssen“, so der Leiter einer der an der Organisation beteiligten Grundschulen.

Pro-Chemnitz-Chef Kohlmann gibt sich betont kompromissbereit. So hätten die Demo-Verantwortlichen aus Rücksicht auf die Eröffnung des Weihnachtsmarktes entschieden, heute Abend nicht rund um die Innenstadt zu demonstrieren, sondern eine Route in Richtung Brühl zu nehmen. Am Freitag als Demo-Tag solle aber weiterhin festgehalten werden.

Mit welchem Rhythmus und wie lange noch die Demos im neuen Jahr weitergehen sollen, steht laut Kohlmann noch nicht fest. Kernziel von Pro Chemnitz bleibe ein Stopp der Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen sowie eine Rückführung anhand „qualitativer Auslese“, sagte er. Zudem fordere man weiterhin ein Gespräch mit Oberbürgermeisterin Ludwig.

Das Video zur Veranstaltung vom 30.11.2018:

Quelle: Freie Presse vom 30.11.2018 und 01.12.2018, Nachrichtenagentur ADN vom 01.12.2018, politikversagen.net vom 30.11.2018 und Youtube-Kanal Bernd Arnold vom 30.11.2018

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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Aha die Leute sind genervt. Mal sehen ob sie auch noch genervt sind wenn sie von dem Gesockse überfallen und ausgeraubt oder sogar gemessert werden.

Birgit
Birgit
5 Jahre zuvor
Reply to  Ulrike

Propaganda !!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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