Sachsen: „Pegida-Versteher“ hilft CDU im Landtagswahlkampf – PATZELT-WENDE WARNSCHUSS FÜR DIE AFD

 

Vom „Pegida-Versteher“ zum Merkel-Unterstützer: der sächsische Politik-Professor Werner Patzelt.

Von JUPITER | Diese „Personalie“ löst Erstaunen aus: der Pegida-Versteher und Kanzlerin-Kritiker Professor Werner  Patzelt,  renommierter Politikwissenschaftler an der TU Dresden, wird überraschend Chefstratege der Sachsen-CDU für die Landtagswahl im September 2019. Was bedeutet das für die AfD in Sachsen,  dem politischen Battleground im Superwahljahr?

Noch vor drei Monaten hatte Patzelt die Kanzlerin schwer gedemütigt, als er Angela Merkel und Pressesprecher Steffen Seibert zwingen wollte, sich zu ihrem Chemnitzer Hetzjagden-Fake  zu erklären. In kurzer Zeit sammelte er auf der sozialwissenschaftlichen Plattform sciencefiles 40.000 Unterschriften, die sich seinem Aufruf nach Aufklärung zur „Zeckenbiss“-Aussage anschlossen.

 

Die Kanzlerin gab in diktatorischer Manier die Demütigung zurück und ließ den Professor abblitzen. Als keine Antwort, keine Reaktion, keine Eingangsbestätigung zum machtvollen Aufruf einging, ließ Patzelt am 28. September 2018 öffentlich konstatieren:  „Antifa Zeckenbiss ist der Bundeskanzlerin wichtiger als 40.000 Bürger“. Auf eine Antwort wartet er – soweit sich das recherchieren ließ – noch heute.

Umso überraschender jetzt seine Verpflichtung in sächsische CDU-Dienste. Patzelt ist zwar seit 1994 CDU-Mitglied, aber er ließ sich von niemanden vereinnahmen, wollte nicht „everybodys darling“ sein.  Seit Jahren fordert er einen konservativeren Kurs der Christdemokraten, vor allem bei Fragen der inneren Sicherheit und der Migrations- und Flüchtlingspolitik. Er wird geschätzt wegen seiner präzisen, brillanten Antworten, wo Politiker und „Experten“ sonst nur Worthülsen und Phrasen absondern.

Er gilt als Pegida-Versteher, weil er darin eine Menge ganz normaler Leute sah, deren Probleme nicht nur eingebildet, sondern real seien. Zum vierten Jahrestag der Pegida-Gründung sagte Patzelt in einem epd-Interview zur Strahlkraft von Pegida: „PEGIDA ist erfolgreicher denn je, nur unter einem anderen Namen, und zwar als AfD.“

Solche und ähnliche Erklärungen waren es, die ihm Hass und Neid in der TU Dresden bis hin zur Denunziation einbrachten. 2017 zündeten Unbekannte sogar sein Auto an. Im deutschen Fernsehen war der Politikprofessor immer seltener zu sehen. Im März wird Patzelt emeritieren. In einem ZEIT-Bericht Ende Oktober 2018 kündigte er bereits an, möglicherweise eine „adäquate politische Rolle“ in seiner CDU übernehmen zu wollen.

Die soll er nun dahingehend ausfüllen, „die CDU als Volkspartei wieder zum politischen Champion in Sachsen zu machen“. Harsch geht er heute mit der AfD als „Hauptgegner“ um. Es sei „nicht akzeptabel, dass mit der AfD eine Partei, die das politische System der Bundesrepublik offen ablehnt und sich nach rechts radikalisiert“, weiter so hohe Ergebnisse erziele, sagte Patzelt.  Gemeinsam mit dem CDU-General Dierks wird Patzelt die Programmkommission leiten.

Über die Patzelt-Wende kann man derzeit nur spekulieren. Er trat nie aus der CDU aus, also ist sein Schritt formal in Ordnung, wenn auch keine Selbstverständlichkeit. Allerdings büßt er seinen Nimbus als neutraler Analyst ein. Mit Ausscheiden aus der Universität verliert er auch mindestens teilweise den dienstlichen Schutzstatus und je nach Absprache die Infrastruktur, die ein voll-aktiver Dienst bietet. Unter dem Dach der CDU dürfte er weitgehend vor Anfeindungen geschützt sein. Der aktuelle Terroranschlag in Döbeln lässt erahnen, was noch in Sachsen passieren kann. Auch ein Professor ist nur ein Mensch und will nachts ruhig schlafen.

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Patzelt dürfte jedenfalls nicht über Nacht zum Busenfreund der Kanzlerin mutiert sein. Naheliegend ist, dass die Nähe zu CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer die Klammer zu Sachsens CDU darstellt. Auch Kretschmer trat Merkel in der Chemnitz-Affäre gegen das Schienbein, als er sich frühzeitig von „Hetzjagden“ und „Zusammenrottungen“ distanzierte. Es schadete ihm nicht wie dem Ex-Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen, der deswegen entlassen wurde. An Kretschmer traute sich die Berliner Kamarilla am Vorabend des Entscheidungskampfes in Sachsen nicht heran.

Für die CDU-Sachsen ist Patzelts demonstratives Bekenntnis ein Glücksfall in schweren Zeiten. Die Christdemokraten haben mit 29 Prozent gerade mal noch vier Punkte Abstand zur zweitplatzierten AfD (Insa-Umfrage vom 20.12.2018). Die anderen Parteien notieren unter „ferner liefen“. Die CDU kann sich nun mehr Beachtung und Präsenz durch Patzelt in den Medien erhoffen, die den emeritierten Professor wie einen verlorenen Sohn  in ihre Berichterstattung wieder aufnehmen und hätscheln werden.

Für die AfD in Sachsen bricht nicht der Weltuntergang an. Für sie bedeutet die Patzelt-Wende einen Warnschuss zur rechten Zeit. Die Spitzen von Bundes- und Landes-AfD  müssen sich ankreiden lassen, dass sie es nicht verstanden haben, den prominenten Pegida-Versteher mindestens auf „neutral“ zu halten oder einen personellen Gegen-Coup zu präsentieren. Die Lorbeeren des Zweitstimmensieges, den die AfD-Sachsen bei der Bundestagswahl vorgelegt hat, werden langsam welk und sollten durch einen neuen Siegerkranz ersetzt werden, wenn von Sachsen im September das Fanal für eine politische Zeitenwende in Deutschland ausgehen soll. Die AfD sollte aufpassen, dass sie sich im Vorfeld nicht durch Allmachtphantastereien und Pöstchenschieberei innerlich zerreiben lässt. Vor allem sollte sie ihren patriotischen Background nicht vernachlässigen. Wie Werner Patzelt schon früher zum Ausdruck brachte: Die AfD ist vom Fleische Pegidas. Unnötiger Ausgrenzungs-Alarmismus ist da nur von Übel. Nur mit dieser Strategie können auch Freie Wählergruppen zusätzlich gebunden werden.

Wer weiß, vielleicht wird Pegida-Versteher Professor Patzelt sogar noch einmal Steigbügelhalter der ersten CDU-AfD-Koalition auf Landesebene. Damit könnte er seine Kanzlerin-Demütigung egalisieren. Ausgeschlossen ist in diesen Zeiten nichts.

Quelle: pi-news.net vom 06.01.2019


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Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Das fette Lockenköpfchen hat sich als Wendehals geoutet. Weiter so.