Mainstreamjournalisten entdecken die Flüchtlingsrealität – die Leser helfen nach

18.01.2016
Heinz-Wilhelm Bertram

Man will es noch nicht glauben, doch die Kommentarspalten der Mainstreammedien belegen es: Die Kölner Gewaltnacht scheint Journalisten tatsächlich wieder zum Verstand zu bringen. Sie erkennen zunehmend, was Mutti Merkel Deutschland mit dem »Flüchtlings«-Tsunami eingebrockt hat.

Ein Jahr lang hat der Medienmainstream den »Flüchtlings«-Tsunami begeistert empfangen, hat den Politikern Salut gefeuert, hat moderne Heldenmythen über Einzelschicksale gestrickt, hat den »Flüchtlings«-Helfern die schönsten Girlanden geflochten, die Willkommensclaqueure gefeiert und geehrt. Im gleichen Maße haben diese Medien Pegida und andere Bürgerbewegungen ungespitzt in den Boden gestampft.

Zur Strategie obrigkeitsgefälliger Berichterstattung zählte nicht nur, dass flüchtlingsergebene Zeitungen sich in völlig einseitigen Berichten und Kommentaren verstiegen, sondern auch, dass Leserbriefschreiber, die die Niedermache der Pegida-Bewegung oder der AfD nicht hinnehmen wollten, in den Kommentarfunktionen der Tageszeitungen nicht zu Wort kamen.

Seit der Silvester-Gewaltnacht von Köln, als rund 1500 »Flüchtlinge« junge deutsche Frauen zu Hunderten vergewaltigten, misshandelten oder beraubten, wurde nicht nur einer breiten Öffentlichkeit die Augen geöffnet. Ein Blick in die Kommentarspalten der Regionalgazetten zeigt, dass dort ein Umdenken begonnen hat.


Auf einmal sind auch Pegida-freundliche und flüchtlingskritische Kommentare zu finden: von Journalisten wie auch von Leserbriefschreibern. Beginnt auf diese Weise etwa die Kehrtwende des bislang unverbesserlichen Mainstream?



Die FAZ macht die große Kehrtwende, ohne sich zu entschuldigen

Steigen wir in das Thema mit einer Kommentierung der alten Tante FAZ ein. Oftmals war sie mit einem Korrespondenten vor Ort in Dresden gewesen, um geradezu wutschäumend auf Pegida und die AfD und ihnen wohlgesonnene vernünftige Bürger nur so einzudreschen und zu hetzen. Am 13. Januar aber durften wir in ihrem Wirtschaftsressort staunend lesen:

»Ist es nicht erstaunlich? Nach den Gewalttaten von Köln überbieten Politiker einander mit Vorschlägen, derentwegen sie eben noch andere diffamiert hätten. Man darf jetzt fordern, dass Ausländer, die Böses tun, Deutschland verlassen sollen. Dass ihr Gastrecht nicht selbstverständlich ist. Dass sie sich uns anzupassen haben und nicht wir uns ihnen – so wie selbstverständlich Deutsche im Ausland die Normen dort zu befolgen haben.«

Ganz neue Worte, ganz neue Töne sind das auf einmal. Wo doch der Ressortleiter Politik der Sonntagsausgabe (FAS) des Blattes am 29. November 2015 die AfD noch als »Die neue völkische Bewegung« diskreditiert und so ihre Nähe zu hasserfüllten Nazis suggeriert hatte.



Sogar Merkels selbst ernanntes Hausblatt entdeckt die Realität

Die neue Kommentierung markiert einen regelrechten Bruch, eine geradezu entgegengesetzte politische Ausrichtung. Wo aber bleibt, fragt man sich, die Entschuldigung der Chefredaktion beim rüde verunglimpften, anständigen Leser beziehungsweise Bürger? Und: Wird der die Hetzkampagne gegen ihn und seinesgleichen so hinnehmen und klaglos zur Tagesordnung übergehen, als sei nichts gewesen?

Eine veränderte Haltung im Umgang mit Leserpost, Pegida und die »Flüchtlings«-Thematik betreffend, ist auch den Kommentarspalten des Tagesspiegels zu entnehmen. Wobei es wichtig ist zu wissen, dass dieses Blatt bis zur Selbstverleugnung für sich den Anspruch erhebt, das Merkelʼsche Hausblatt zu sein.

Kurze Vorgeschichte: Bei der Einjahresveranstaltung von Legida in Leipzig am 11. Januar will die MDR-Reporterin und Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands (DJV) Sachsen Ine Dippmann (41) von einem »Schlag« »ins Gesicht getroffen« worden sein. Der Tagesspiegel blies den Vorfall in einem Interview zu einer Mammutstory auf.



Ein Leser namens »Vorweg« stellte den Vorfall weder in Abrede, noch wollte er das Verhalten einer offenbar handgreiflichen Frau entschuldigen.

Der regierungsfreundliche Tagesspiegel gestattet Kritik am Staatsfunk

Er bezeichnete aber den MDR als »jener Mediengruppe« zugehörig, für die »das bewusste Schönfärben« zum Handwerk gehöre. Die Journalistin Dippmann sei mithin »die Repräsentantin eines in dieser Form (gemeint sind die Zwangsgebühren, d. Red.) breit abgelehnten Mediensystems, eines Systems, das sich mit Unterstützung staatlicher Gewalt immer weiter ausdehnen will.

Eines Systems, das immer mehr Geld will, das mit dem gegebenen Geld weder umgehen kann noch will«. Und ein System, so »Vorweg« weiter, »das nur noch als Hofberichterstatter der Politik dient, was man in Köln klar beobachten konnte. Ein System, das sich also ziemlich deutlich hat kaufen lassen von der Politik durch die gegenwärtige Gesetzgebung und breit als staatliche Willkür begriffen wird. Kein Wunder, wenn Vertreter des öffentlichen Rundfunks nicht sehr willkommen sind«.



Bemerkenswert hierbei ist nicht nur die gehobene Wortwahl, sondern vor allem, dass der regierungsergebene Tagesspiegel einen solchen Kommentar online stellt. Das war bislang nicht so.

Ähnlich in der Zeit. Dort will ein »Nivarius« aus Salzburg die Aussagen einer Ester Romahn vom Kölner Verein Zartbitter e. V. gegen sexuellen Missbrauch nicht so stehen lassen. Die Interviewte wirft Übergriffe von Einzeltätern gegen Frauen in einen Topf mit der organisierten Massenvergewaltigung von Köln. Nivarius schreibt dazu:

Die Zeit kriegtʼs um die Ohren: »Wahnsinn, so etwas zu schreiben«

»Wahnsinn. Wahnsinn, so etwas zu schreiben. ›Männergewalt‹ ist der neue Jargon in der deutschen Politik für so etwas. Alle über einen Kamm scheren, gegen die Einheimischen darfʼs ja gemacht werden. (…) Von den Massenvergewaltigungen auf europäische Männer zu schließen ist schon ein hartes Stück.«

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Er weist sodann auf die vielen Vergewaltigungszahlen unter anderem in Deutschland seit dem 31. Dezember 2015 sowie auf die horrende Statistik in Schweden sowie in Norwegen hin. Allesamt mit muslimischem Hintergrund. »Nivariusʼ« erschreckender Blick in die nähere Zukunft:

»Ab Frühling möchte man in Richtung zwei bis drei Millionen muslimischer Männer gehen (80 Prozent sind ja männlich). Innerhalb von nur zwölf Monaten. Selbst wenn nur ein Prozent dieser Leute potenzielle Straftäter sind, sind das mehr als 20 000 in nur diesen Monaten. Prost!«

Auch die Abendzeitung (AZ) in München, ein Hardliner-Blatt pro »Flüchtlinge« und kontra Pegida, weicht neuerdings von ihrer Linie ab – und lässt die Leser ihren von der Deutschen Presse Agentur gelieferten Bericht unter der Überschrift »Die Angst nach der Kölner Silvesternacht« in der Luft zerreißen. Die »Stabsgefreite Schneckerl« schreibt:

Sogar die »Flüchtlings«-Hardliner von der Abendzeitung lassen sich abwatschen



HFO Home

»Was in Köln und in Hamburg geschehen ist, verbietet es, diese Geschehnisse mit so einem unsäglichen Artikel herunterspielen zu wollen. Die Frauen, die Opfer, berichten unter Tränen von ihren schockierenden Erlebnissen in der Silvesternacht. Da ›geistern‹ keine Bildern, da ist kein ›unterschwelliges‹ Wissen, da wurde kein ›Misstrauen geschürt‹, da ist keine diffuse ›Vorstellung‹ von vergewaltigenden Männern: Es fand ein massenhafter Übergriff statt. Ganz konkret. Hier jetzt von einer ›Hochkonjunktur von Vorverurteilungen‹ zu schreiben ist eine Frechheit, ist eine Verhöhnung dieser traumatisierten Frauen.«

Sätze wie diese wären im »Flüchtlings«-Organ Abendzeitung vor den Kölner Ereignissen überhaupt nicht denkbar gewesen. Es musste offenbar erst ein Ereignis in solcher Größe her, um vielen Mainstreamjournalisten die Augen für die Realität zu öffnen.

Große Ausnahme bleibt, natürlich, Spiegel-Kolumnist Jakob Augstein. »Ein paar grapschende Ausländer, und schon reißt bei uns der Firnis der Zivilisation«, kommentierte der Verlegersohn die Gewaltnacht von Köln. Dazu der Kulturchef des Cicero, Alexander Kissler: »Ist der Ruf erst ruiniert, verblödet es sich ungeniert.«

Quelle: Kopp-online vom 18.01.2016

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