Passt perfekt zusammen: Judenhasser Martin Luther und die NPD

Foto: Von dugdax/Shutterstock
 

Köln – „In mehreren Bundesländern wirbt die NPD derzeit auf ihren Wahlplakaten mit einem Bild von Martin Luther. Vertreter aus Kirche und Kultur sind empört. Die Stiftung Luthergedenkstätten prüft eine Klage gegen die NPD,“ berichtet sichtlich entrüstet die katholische Medienplattform Domradio und gibt eine Meldung des evangelischen Pressedienstes epd wieder. Der Stein des Anstoßes hängt bundesweit verteilt in Bayern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen, wo ein Plakat in Bochum aufgetaucht ist.

Die Aufregung ist groß. Dabei passt der #Judenhasser Martin #Luther, den schon die Nazis verehrten, gut zur #NPD und zu ihren antisemitischen Plattitüden. Und noch besser zur antisemitischen Ausstellung „Nakba“, die von evangelischen Pfarrern wie Reinhard Hauff von einer Gemeinde zur nächsten herumgereicht wird und in der jüdischen Welt für blankes Entsetzen sorgt. An Luthers Geburtstag „10. November“ brannten die Synagogen. Die Frage, ob die Neonazis Luther „missbrauchen“ hat sich damit wohl erübrigt.

 

Besonders der Slogan „Ich würde NPD wählen“ angereichert mit einem verstümmelten, abgewandelten Lutherzitat „ich könnte nicht anders“ erhitzt die Gemüter der Kirche mit der ausgeprägten Doppelmoral und schizoider Geschichtsvergessenheit. Umso mehr da dieses Plakat mit dem bekannten Lutherporträt von Lukas Cranach aus dem Jahre 1528 bevorzugt in der Nähe von Kirchen, Pfarrhäusern und kirchennahen Einrichtungen aufgehängt wurde.

Klagen will die Stiftung wegen einer Verletzung des Urheberrechtes. Die Fotografin, die das Cranachbild im Lutherhaus aufgenommen hat, hat laut epd „alle Nutzungsrechte an die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt übergeben“. Falls eine andere Fotografie verwendet wurde, wäre auch dies nicht erlaubt, weil die Besucherordnung nur Fotos für den privaten Gebrauch zulässt, heißt es weiter in der Meldung.  Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten, Stefan Rhein: Es sei „geradezu abstoßend, dass die NPD Martin Luther für ihre Parteizwecke instrumentalisiert“.

Dies alles klingt nach einem Mann, der im Glashaus sitzt und mit großen Steinen nach kleinen politischen Wirrköpfen schmeißt, denn „abstoßend“ ist vor allem Martin Luthers Judenhass, auf den die evangelische Kirche im übertragenen Sinne ein „Urheberrecht“ besitzt, insbesondere für das  schlimme antisemitische Manifest „Von den Juden und ihren Lügen“.

„1543 forderte er die evangelischen Fürsten zur Versklavung oder Vertreibung der Juden auf und erneuerte dazu die judenfeindlichen Stereotype, die er 20 Jahre zuvor verworfen hatte. Damit überlieferte er diese in die Neuzeit.“ heißt es auf einer entsprechenden Wikipedia-Seite. Die Schrift wirkt wie ein Vorgriff auf Hitlers „Mein Kampf“, in dem zwar auch Judenhass propagiert wird, aber keine praktischen Anleitungen, wie dieser umgesetzt werden könnte. Hier war Luther detailreicher und sparte nicht mit Vorschlägen. Wie dieser:

„Ich will meinen treuen Rat geben. Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich. Zum andern, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre. Denn sie treiben eben dasselbige darin, was sie in ihren Schulen treiben …“ (Martin Luther: Handbuch der Judenfrage, S. 233-238 via manglaubtesnicht)“

An Luthers Geburtstag brannten die Synagogen!

Knapp vierhundert Jahre später textete der evangelisch-lutherische Landesbischof Martin Sasse aus Eisenach zur „Reichskristallnacht“: „Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brennen in Deutschland die Synagogen. Vom deutschen Volk wird … die Macht der Juden auf wirtschaftlichem Gebiet im neuen Deutschland endgültig gebrochen und damit der gottgesegnete Kampf des Führers zur völligen Befreiung unseres Volkes gekrönt.“ (Quelle: manglaubtesnicht) Scheinbar brauchen einige evangelische Großkophtas dringend Nachhilfe in der Geschichte des dritten Reiches.

Somit ist klar: Luthers Antisemitismus war kein Ausrutscher, sondern diente immer wieder zu antisemitischen Ausfällen nachfolgender Generationen. Dieser kirchliche Antisemitismus zog sich lückenlos bis in die Gegenwart. Erst in den 60ziger Jahren sah sich die evangelische Kirche laut Wikipedia genötigt, sich vollständig von dem Machwerk Luthers zu distanzieren.  Fazit: „Antisemiten benutzten sie ab 1879 zur Ausgrenzung von Juden. Nationalsozialisten und Deutsche Christen (DC) legitimierten damit die staatliche Judenverfolgung, besonders die Novemberpogrome 1938. Große Teile der damaligen Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) stimmten dieser Verfolgung zu oder schwiegen dazu.“

Noch peinlicher ist der entrüstete Aufschrei über die NPD-Plakate von dem westfälischen Landeskirchenrat Jan-Dirk Döhling in Bielefeld. Der Theologe behauptet allen Ernstes „die von Luther angestoßene Reformation sei eine «sprachen- und völkerübergreifende Bewegung» gewesen, die bis heute Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen verbinde.“

Wer das liest, muss erst mal tief durchatmen, um über so viel Dreistigkeit vor Wut nicht zu platzen. Denn genau das Gegenteil ist überliefert und in vielen Schriften und Aussprüchen nachweisbar. Sein ausgeprägter Rassismus fing bereits vor der Haustür in Wittenberg an, wo er die noch verstreut lebenden slavischen Ureinwohner Mitteldeutschlands, die Sorben und Wenden, als die „schlechteste Nation der Welt“ bezeichnete. (saechische.de) Sein Hass auf andere Völker findet seine Fortsetzung in Rom, dass er als „Kloake und Ort des Antichristen“ bezeichnete. Das hat auch der MDR richtig erkannt, der Luther in einem Beitrag als „Deutschen Nationalheld“ kennzeichnet. Zitat: „Rom war die Kloake, Ort des Antichristen. Das war das böse Andere. Vor diesem Hintergrund ist er dann national instrumentalisiert worden. Das geht bis in den Ersten Weltkrieg hinein. Eine der bekanntesten Feldpostkarten war Luther neben Bismarck, zwischen ihnen steht eine deutsche Eiche und darunter als Titel: ‚Wir fürchten niemanden außer Gott‘.“

Angesichts dieser fast schon erdrückenden Nähe zum Nationalismus bis hin zum Nationalsozialismus ist der abschließende Satz des Artikels „Die Landeskirche verurteile diesen Missbrauch Luthers auf das Schärfste“ an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die NPD setzt nur das fort, was die evangelische Kirche über Jahrhunderte praktiziert hat und via antisemitischer „Nakba-Ausstellung“ bis heute immer noch in Teilbereichen praktiziert. Hier passt zusammen, was zusammengehört. Zumal sich die EKD eine neue autoritäre Weltanschauung auserwählt hat, vor der sie zu Kreuze kriechen kann. Den fundamentalistischen politischen Islam, der sich im Umgang mit Andersdenkenden und Minderheiten kaum vom Faschismus unterscheidet. (KL)

Quelle: journalistenwatch.com vom 09.05.2019 


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