Machtkampf in der CSU: Seehofer schmiedet Anti-Söder-Plan

CSU-Politiker Markus Söder, Horst Seehofer
AFP

CSU-Politiker Markus Söder, Horst Seehofer

Eigentlich wollte Horst Seehofer 2017 den CSU-Vorsitz abgeben. Doch um einen Aufstieg Markus Söders zu verhindern, verfolgt der Parteichef nach SPIEGEL-Informationen eine andere Strategie.

In der CSU spitzt sich der Machtkampf zwischen Parteichef Horst Seehofer und dem bayerischen Finanzminister Markus Söder zu. In der Partei hieß es von mehreren Seiten, Seehofer sei entschlossen, den Aufstieg Söders zum Parteichef zu verhindern.

Der Internationale Strafgerichtshof-Werbung

 Direktbestellen klick aufs Bild

Nach SPIEGEL-Informationen hat Seehofer eine neue Idee ersonnen: Demnach soll es auf dem nächsten Parteitag Ende dieses Jahres eine außerplanmäßige Wahl des Parteivorsitzenden geben, bei der sich Seehofer noch einmal für zwei Jahre im Amt bestätigen lassen will. Ursprünglich war es Seehofers Plan, sein Amt bei der nächsten regulären Wahl Ende 2017 abzugeben.

Aus Sicht des Parteichefs hat dies allerdings mehrere Nachteile. Zum einen würde das Gerangel um seine Nachfolge mitten in den Bundestagswahlkampf 2017 fallen. Und falls er Söders Aufstieg nicht verhindern könnte, hätte er dann einen Finanzminister am Kabinettstisch sitzen, der mit der Macht des Parteichefs die Richtlinien der Politik bestimmen würde.

Mehrere „Fouls“ von Söder

Eine endgültige Entscheidung über den Plan soll erst fallen, wenn der weitere Verlauf der Flüchtlingskrise absehbar ist. Sollte der Streit mit der CDU weiter eskalieren, sei Seehofer entschlossen, bis 2018 Parteichef zu bleiben.

In Seehofers Umfeld hieß es, Söder habe sich zuletzt mehrere „Fouls“ geleistet. So habe er in der Flüchtlingskrise ohne Abstimmung mit den Parteichefs eine „Generalaussprache“ der Vorstände von CDU und CSU gefordert.

In der CSU wird der Streit zwischen Söder und Seehofer mit zunehmender Sorge beobachtet. Der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber fürchtet, dass sich eine Eskalation kaum noch vermeiden lässt und Söder eine Kampfabstimmung auf dem CSU-Parteitag ansteuert, sollte Seehofer nicht freiwillig weichen.

Quelle: Spiegel-online vom 05.03.2016

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Hoffentlich tritt der rückgratlose Seehofer bald zurück. Der schreit immer bloss als Löwe und endet doch jedemals als Bettvorleger bei der Merkel.

Der kann es einfach nicht. Ein Umfallen vor dem Herrn. Immer nur darauf bedacht an der Macht zu bleiben.