Die Verantwortung der AfD und das letzte Aufgebot des Bodo Ramelow. Eine Thüringen-Wahlanalyse

28. Oktober 2019
Die Verantwortung der AfD und das letzte Aufgebot des Bodo Ramelow. Eine Thüringen-Wahlanalyse
NATIONAL

Die Wahl in Thüringen ist geschlagen. Erwartungsgemäß wurde die Linke unter Bodo Ramelow stärkste Partei, wobei die erzielten 31 Prozent noch oberhalb der vorherigen Umfrageergebnisse liegen. Die Versuche einiger Meinungsforschungsinstitute, kurz vor der Wahl den Wählern ein angebliches Kopf- an-Kopf-Rennen zwischen der CDU und der Linken zu suggerieren, um Stimmen von der AfD auf die CDU umzuleiten, sind krachend gescheitert.

Die CDU kam mit 21,8 Prozent nur auf Platz 3. Spitzenkandidat Mohring hatte von der schamlosen Vermarktung seiner Krebserkrankung bis zur „Nazi“-Beschimpfung der AfD alle Register gezogen, genutzt hat es ihm nichts. Krachend gescheitert ist auch der Höhenrausch der Grünen, die mit 5,2 Prozent nur knapp daran vorbeischrammten, ganz aus dem Parlament geworfen zu werden. Daß die FDP mit sage und schreibe 5 Stimmen die 5-Prozent-Latte genommen hat und wieder in den Landtag eingezogen ist, darf man mit Neid zur Kenntnis nehmen. Denn bei einer rechtsgerichteten Partei wären diese 5 entscheidenden Stimmen womöglich versehentlich in einen Haufen Stimmzettel für die Tierschutzpartei gerutscht und leider, leider nicht wieder aufgefunden worden.

Lange über das Abschneiden der SPD mit 8,2 Prozent zu räsonieren, wäre zuviel der Ehre für eine Partei, die sich als Juniorpartner von Kommunisten nicht zu schade ist.

Die AfD hat mit 23,4 Prozent ihr letztes Ergebnis verdoppelt, elf Wahlkreise holte sie mit ihren Kandidaten direkt. Das ist angesichts der haßerfüllten Kampagnen gegen ihren Spitzenkandidaten Björn Höcke und der auffällig Wahltermin-nahen Ereignisse von Halle ein kleines Wunder. Der mitteldeutsche Wähler scheint auf die Kampagnen von Gestern nicht hereinzufallen. Die gewaltige Verantwortung der AfD liegt jetzt nicht allein in ihrer künftigen Parlamentsarbeit. Wer sich wie die AfD nach den Wähleranalysen rühmen darf, bei den jungen Wählern bis 25 in Thüringen die meisten (!) Stimmen abgeräumt zu haben, der muß nun unbedingt massive Energien in den Ausbau der Partei und ihrer Jugendorganisation stecken, um die Basis für weiteres Wachstum zu schaffen.

Dagegen ist das erschreckend hohe Wahlergebnis von Bodo Ramelow dem gegenteiligen Effekt geschuldet: Er hat mit den über 65jährigen das aussterbende kommunistische Wählerreservoir der SED noch einmal an die Wahlurnen gelockt. Mit entscheidenden 38 Prozent der Stimmen von Rentnern und Senioren mobilisierte er sein persönliches letztes Aufgebot. Davon hörte man in den Kommentaren des Wahlabends kein einziges Wort. (pf)

Quelle: zuerst.de vom 28.10.2019 


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