Britischer Politologe kritisiert: „Gefühlsgeleiteter Hippie-Staat!“- „Die Deutschen haben ihr Gehirn verloren“

Dienstag, 08.09.2015, 21:10

Flüchtlinge, Politologe, Großbritannien, EU, Deutschland, Anthony Glees

dpa/Sven Hoppe Ein Flüchtling, der kurz zuvor mit einem Zug angekommen ist, hält ein Foto von Angela Merkel in den Händen.

Für die Offenheit in der Flüchtlingsdebatte hat Deutschland international viel Lob bekommen. Ein britischer Politologe kritisiert jetzt aber, dass Deutschland mit der Aufnahme von Flüchtlingen gegen EU-Regeln verstoßen habe. In Großbritannien hätten sich die Deutschen dadurch sehr unbeliebt gemacht.

Deutschland ist stolz auf seine Willkommenskultur. Andere Länder schütteln den Kopf, dass die Deutschen alle Flüchtlinge ohne Einschränkungen aufnehmen und am Bahnhof bejubeln.

„Man mag über Ungarn denken, was man will. Aber wenn Deutschland sich nicht an die Regeln hält, fällt die ganze EU auseinander“, kritisierte der britische Politologe Anthony Glees im „Deutschlandfunk„. Das Dublin-Abkommen besagt, dass Asylbewerber in dem ersten EU-Staat, den sie betreten, einen Antrag auf Asyl stellen müssen.

„Deutschland verhält sich wie ein Hippie-Staat“

Die Entscheidung Deutschlands alle in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge aufzunehmen, habe somit laut Glees gegen EU-Regeln verstoßen: „Viele meinen, die Deutschen haben ihr Hirn verloren. Da sich Deutschland bisher immer stark an Regeln gehalten hat, stelle das jetzige Verhalten ein großes Rätsel für Deutschland-Kenner in Großbritannien dar: „Deutschland verhält sich wie ein Hippie-Staat, der nur von Gefühlen geleitet wird“.

Für die Briten sei die Lage problematisch. Glees erklärte „Zurzeit können diese Leute nicht legal nach Großbritannien kommen. Aber in fünf Jahren ist es möglich, dass Millionen, die nach Deutschland gekommen sind, dann nach Großbritannien kommen. Da ist die Angst groß, dass der Charakter von Europa sich jetzt grundsätzlich verändern wird durch die deutsche Haltung“.

Deutschland hat sich unsympathisch gemacht

Glees bedauert, dass sich die Deutschen dadurch bei den Briten sehr unsympathisch gemacht hätten. Merkel und Gabriel riefen hingegen erneut alle EU-Staaten dazu auf, Flüchtlinge aufzunehmen und drohten andernfalls mit Konsequenzen.

Quelle: Focus-online vom 08.09.2015

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