Syrien-Flüchtlinge: Keiner will zurück – aber noch viele werden kommen

14. Dezember 2024
Syrien-Flüchtlinge: Keiner will zurück – aber noch viele werden kommen
National
Foto: Symbolbild

Damaskus/Berlin. Der Sturz der Assad-Regierung in Syrien befeuert die Diskussion über Rückkehr und/oder Abschiebung der fast eine Million in Deutschland lebenden Syrien-Flüchtllinge. Viele von ihnen gaben als Fluchtgrund schließlich das Assad-Regime an.

Experten sind skeptisch, was eine freiwillige Rückkehr größerer Zahlen von Syrern angeht. So sagt der Osnabrücker Migrationsforscher Jochen Oltmer: „Eine größere Rückkehrwelle syrischer Menschen aus Deutschland in ihre Heimat ist unwahrscheinlich.“ Oltmer verweist auf die Erfahrungen aus dem Jugoslawienkrieg in den neunziger Jahren. Schon nach Ende des Krieges in Bosnien und Herzegowina 1995 habe es kaum freiwillige Rückkehrer gegeben, erinnert sich Oltmer. „Bis 1999 kehrten von den 350.000 Schutzsuchenden lediglich 17.000 an ihre ursprünglichen Wohnorte zurück.“

Es werde „sicher einige Rückkehrwillige geben, wenn sich die Lage in Syrien stabilisieren sollte“, fuhr Oltmer fort. „Aber diese Zahl sollte man nicht überschätzen.“ Die Erfahrung zeige, „daß geflüchtete Menschen sehr viele Bindungen in der Ankunftsgesellschaft entwickeln.“

Plausibler als eine Welle von Heimkehrern ist nach Lage der Dinge eher eine weitere Fluchtwelle aus Syrien. Im Land sind derzeit mehrere hunderttausende Binnenflüchtlinge unterwegs. Zwar beteuert die Übergangsregierung unter Führung der dschihadistischen Hajat Tahrir al-Scham (HTS), man wolle ein „tolerantes“ und stabiles Syrien aufbauen. Allerdings gibt es Augenzeugenberichte über „wilde“ Hinrichtungen und Lynchmorde; zahlreiche Videos kursieren in den sozialen Netzwerken.

Der AfD-Landtagsabgeordnete und Islamwissenschaftler Hans-Thomas Tillschneider wies in einer ersten Analyse darauf hin, daß entgegen den durch die Medien verbreiteten Bildern nur eine Minderheit von Syrern Grund zum Jubeln hat: „Viel mehr Syrer dürften paralysiert zu Hause bleiben. Alle Polizisten, alle Lehrer, alle Mitglieder und Anhänger der Ba‘th-Partei, überhaupt alle politischen Funktionsträger und alle Beamten dort, wo der Staat gut funktioniert hat, alle Christen, alle Alawiten, alle Drusen und alle, die nicht dem sunnitischen Islam der Islamisten anhängen, überhaupt alle – und es sind viele –, die keinen Grund hatten, mit Baschar al-Assad unzufrieden zu sein. Und von den simplen Gemütern, die jetzt, geblendet von törichtem Jubel, oder eher, um sich bei den neuen Herren vorsorglich lieb Kind zu machen, auf die Plätze eilen, werden viele das in nicht allzu ferner Zukunft bitter bereuen und sich die Zeit unter Baschar al-Assad zurückwünschen. Es wird ihnen genauso ergehen wie den Irakern, die erfahren mußten, daß, nachdem sie die letzten Saddam-Hussein-Statuen zertrümmert hatten, ihr Leben unter Saddam Hussein besser war als alles, was danach kam.“

Der im Libanon lebende unabhängige Beobachter Marco Glowatzki berichtet auf seiner Facebook-Seite von zehntausenden Syrern, die bereits jetzt an den Grenzen auf ihre Abfertigung warten und ins Nachbarland zu flüchten versuchen. Er gibt Zahlen der Vereinten Nationen wieder, die von 370.000 syrischen Binnenflüchtlingen sprechen, von 150.000 allein aus Aleppo. Glowatzki hält diese Zahlen für zu niedrig gegriffen: „Es sind mindestens 450.000 bis 500.000, die auf der Flucht vor dem neuen Jihadisten-Regime auf der Flucht sind.“ (tw)

Quelle: zuerst.de vom 14.12.2024

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
9 Monate zuvor

Es fehlt das Lockmittel, also der Speck in der Heimat!

In der BRiDä-ä-ä-war das Lockmittel die Banane erfolgreich die damit gefangen wurden haben heute das Zepter!

Wie das ging? Fast vergessen:

Also raus aus dem Loch und nichts wie rauf auf die
Gardinenstange und konnte nur mit einer Banane runter gelockt werden.

Ulrike
Ulrike
9 Monate zuvor

Alle die hier jubeln sofort auseisen aber dalli. Keiner will euch hier haben.
Wenn man hier meint es kommen noch mehr ist Grenzkontrolle und sofortige Zurückweisung angesagt. Macht endlich public dass Deutschland keine mehr aufnimmt.
Warum bauen wir unsere schönen Landschaften mit „Hasenkäfigen“ zu um denen Wohnungen zu geben? Anders kann man die heutig Bauweise nicht nennen. Schreckliche Bauten werden da hingestellt.
Wir sind nicht das Sozialamt der ganzen Welt. Es reicht was sich hier durchfüttern lässt.Kein Volk ist so dumm wie die Deutschen.

birgit
birgit
9 Monate zuvor

Erst Flüchtige vor Assad und IS. Nun Flüchtige da Assad nicht mehr da ist. Diese Parteien werden sich hier treffen. Hauen die sich dann hier die Rübe ein❓Da hätten die auch zu Hause bleiben können. Diese Zustände mögen und erspart bleiben.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
9 Monate zuvor

Der Tageskommentar

20 * Z + L + M * 18
Zieh Leine, Merkel!

2. Launing 2018

Wie es aussieht, wurde Ost-Ghouta von Rebellen befreit. Die
rechtmäßige syrische Regierung hat also wieder ein Gebiet erfolgreich
befriedet. Die letzten Terroristen sind in Richtung Idlib abgezogen. Wie lange
werden sie sich dort noch halten können, ohne amerikanische Unterstützung?
Trump dürfte nicht bereit sein, dieser verlorenen Sache noch weiteres Geld zu
opfern. Der Islamische Staat verfügt über keinerlei Territorium mehr, nur noch
über einige Attentäter, die sich mittlerweile jedoch überlegen, ob Allah
wirklich will, daß sie die Sprengstoffgürtel anlegen. Zu deutlich sind die
Zeichen, daß es mit dem IS zu Ende geht.

Die Bischöfe in Merkeldeutschland haben zu Ostern gegen Fremdenhaß
und Antisemitismus aufgerufen. Da fragt man sich doch, ob Weihrauch die
Gehirnfunktionen beeinträchtigt oder ob diese Herren in einer anderen Welt
leben. Das Christentum steht weltweit unter zunehmendem Druck des Islams, doch
anstatt das Banner ihrer Kirche aufzupflanzen, stellen sich die Kirchenfürsten
in den Dienst der Angreifer. Man könnte meinen, hier würde Feindesliebe
praktiziert, doch dies hat die Kirche niemals fertiggebracht, in all den
Jahrhunderten ihrer Existenz nicht. Die weltfremden Kirchenführer wollen nicht
wahrhaben, daß der Haß im Land von den Fremden ausgeht, die als Vergewaltiger
und Messerstecher unterwegs sind, die systematisch die Willkommenskultur in
diesem Land zerstören. Und Antisemitismus ist ein staatliches Problem. Wenn
Juden auf ein so hohes Podest gestellt werden, daß jedes offene Wort über ihr Verhalten
als „Antisemitismus“ klassifiziert wird, braucht man sich nicht zu
wundern, wenn dieser angebliche Antisemitismus überall auftaucht.

Bundestagspräsident Schäuble geht auf Distanz zu Innenminister
Seehofer. Der Islam sei ein Teil Deutschlands, sagte er. Zugleich rief er dazu
auf, dem Judenhaß von Muslimen entschlossen entgegenzutreten. Offenbar hat
Schäuble vor, zum Leitsenil der CDU zu werden. Eine Religion kann nicht Teil
eines säkularen Staats sein, und eine Religion, deren Prinzipien gegen das Grundgesetz
verstoßen, darf dieser Staat nicht als hoffähig anerkennen. Mich würde zudem
interessieren, weshalb Mohammedaner Juden nicht hassen sollen? Wegen Auschwitz?
Bedauere, das waren Schäubles Vorfahren, nicht die Anhänger des Propheten. Die
Juden haben die drittheiligste Stadt des Islams besetzt, Jerusalem, den Ort, an
dem Mohammed der gültigen Lehre nach in den Himmel aufgefahren ist. Die Juden
haben gerade wieder in Gaza ein Massaker an Muselmanen veranstaltet. Das alles
spricht eben gerade nicht für die Begründung einer Jahrhunderte währenden
Freundschaft. Der Dschihad gehört zu den tragenden Säulen des Islams. Ich kann
Schäuble jedoch in einer Beziehung beruhigen: der Haß der Muslime auf die Juden
ist nicht größer als der Haß der Muslime auf sonstige Ungläubige, auch auf die
Europäer.

16 Jahre Merkel werden schlimmer als 30 Jahre Krieg.