Mit Maiskolben gegen die Mauer: Mexiko holt zum Schlag gegen die USA aus

REUTERS/Mark Kauzlarich
US-Republikaner Ted Cruz in einem Maisfeld in Iowa, 31. Oktober 2015

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Nach Trumps rigoroser Politik gegen illegale Einwanderung aus Mexiko bereiten die Mexikaner den Gegenschlag vor. Geplant ist ein Kaufstopp von Mais. Ein erster Schritt gegen den amerikanischen Handelspartner und der Beginn eines Handelskrieges?

Mais ist ein traditionelles Element der mexikanischen Küche und Mexiko ein Hauptabnehmer US-amerikanischer Mais-Produkte. Nun will sich Mexiko gegen die als anti-mexikanisch empfundene Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump wehren.

Armando Riso Piter, mexikanischer Senator und Leiter des Kongressausschusses für Außenbeziehungen, will erreichen, dass Mexiko künftig seinen Mais aus Brasilien und Argentinien anstatt aus den USA erwirbt.

Lebensmittel sind ein besonders wirkungsvolles Mittel im Handelskrieg. Eine Durchsetzung des Mais-Embargos durch die Mexikaner hätte einen Verlust von 2,5 Milliarden US-Dollar für die US-amerikanische Wirtschaft zur Folge. Die schwerpunktmäßig in Iowa, Illinois, Minnesota und Indiana ansässigen Maisproduzenten würden diesen vorrangig zu spüren bekommen. Die US-Produzenten versuchen nun, ihre Verkäufe nach Mexiko noch einmal anzukurbeln, bevor die Geschäfte mit dem Nachbarn einbrechen. Zudem suchen sie perspektivisch bereits nach anderen Abnehmern.

Gegenüber CNN äußerte Piter:

Dies ist ein guter Weg, um ihnen zu zeigen, dass diese feindselige Politik Konsequenzen hat, [ich] hoffe, dass sich dies ändert.

Das 1994 in Kraft getretene Freihandelsabkommen NAFTA zwischen Mexiko, den USA und Kanada hatte den Handel unter den Teilnehmerländern angekurbelt. In einem Brief wandten sich jüngst Handelsverbände der Lebensmittelindustrie an Präsident Trump, um ihn an die Vorteile des NAFTA-Abkommens zu erinnern.

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Das transatlantische Abkommen hätte der Landwirtschaft der USA ein Wachstum beschert. Der zweitgrößte Abnehmer von Mais ist derzeit Japan. Infolge der Ankündigung Trumps, durch eine 20-prozentige Einfuhrsteuer auf mexikanische Produkte eine Mauer gegen illegale Einwanderer zu finanzieren, wird ein Handelskrieg befürchtet. Falls Trump nun bilaterale Abkommen mit allen Ländern anstreben sollte und denjenigen mit Importzöllen droht, die mehr in die USA exportieren als sie selbst amerikanische Produkte einkaufen, so stünden oben auf seiner Liste: China, gefolgt von Japan, Deutschland und Mexiko.

In Mexiko demonstrierten derweil Tausende gegen Trump und seine anti-mexikanische Politik. In den letzten Tagen war es zu massiven Polizeieinsätzen in den USA gekommen, um gegen illegale Einwanderer vorzugehen. Trotz der Verhaftung hunderter Verdächtiger sei die Zahl der Abschiebungen bisher jedoch nicht gestiegen, erklärte der mexikanische Außenminister Luis Videgaray. Unter der Regierung Obamas wurden zwei Millionen Illegale abgeschoben. Trump hatte angekündigt, drei Millionen Menschen außer Landes zu schaffen.

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