Politbarometer & Zoologie: Wer macht die Politik im grünen Affenstall?

 

MAX ERDINGER
 

Das ist ein Ding. Es gibt krass unterschiedliche „Informationen“ dazu, wo die Grünen stehen. Forsa behauptet 27 Prozent. #Emnid kontert mit 20 Prozent. Bei der SPD ist es umgekehrt. #Forsa meldet 12 Prozent, Emnid kontert mit 16. Der Merkur hat aufgepaßt.

Meinereiner behauptet seit langem, daß die Veröffentlichung von #Meinungsumfragen zum Wählerverhalten mit Information eher wenig, mit #Propaganda hingegen sehr viel zu tun hat, und daß sie auf jeden Fall in einem Wahljahr zu unterbleiben hätte. Wenn die einen 27 Prozent melden, und die anderen für dieselbe Partei 20, dann können wir uns Meinungsumfragen schenken, und sämtliche Artikel, die aufgrund solcher Meinungsumfragen geschrieben werden, sowieso. Wie ging die Hype-Meldung gestern? – So ungefähr: „Sensation! Grüne erstmals vor Union! Die Grünen liegen neuesten Meinungsumfragen zufolge einen ganzen Prozentpunkt vor der Regierungspartei.“ – Und bei der ARD orakelt der Chefredakteur Becker, ob es vielleicht nicht ganz gut wäre, wenn wir einen grünen Kanzler bekämen.

Wer macht die #Politik?

Forsa-Chef Manfred Güllner ist Mitglied der SPD. Außerdem ist er studierter Soziologe, Sozialpsychologe und Betriebswirt. Anscheinend hat er jetzt eine Grünpräferenz. Womöglich deswegen, weil er langfristig auf die Grünen baut, um die Bedeutung von forsa zu erhalten und seine eigene Partei als Forsa-Stangenhalter allmählich in der Bedeutungslosigkeit verschwinden sieht. Da könnte man den Grünen natürlich schon mal den Gefallen tun, sie auf Kosten der eigenen Partei ein bißchen besser dastehen zu lassen, als es der Realität entspricht. Aber das ist nur eine Vermutung. Interessanter wird es bei dem Unternehmen, das hierzulande lapidar als „Emnid“ in den Medien bezeichnet wird.

Emnid ist das älteste deutsche Meinungsforschungsinstitut. Es bestand von 1945 bis 2014. Verschmolzen wurde Emnid im Jahr 2014 mit Infratest. Infratest wiederum, 1990 gegründet, verschmolz 1996 unter Beteiligung des Bonner Instituts für Markt- und Politikforschung zu Infratest-dimap, nachdem die ARD sowohl Infratest als auch dimap für die hauseigene Wahlberichterstattung ausgewählt hatte. Seit 2016 gehört Emnid-infratest-dimap zur Kantar-Gruppe – und die wiederum ist die Marktforschungsgruppe von WPP. Bemerkenswert: In der deutschen Presse ist nach wie vor von „Emnid“ die Rede, wenn eigentlich Emnid-infratest-dimap-Kantar-WPP gemeint ist. Und das hat es in sich, weil: WPP wiederum ist ein britischer Konzern und gleichzeitig das weltgrößte Konglomerat aus Werbedienstleistern und Medienunternehmen. Und zwar nicht irgendein Konzern. WPP steckt inzwischen hinter allem.

Tube One (Rezo-Video) und die ströer-media als Produzent des Rezo-Videos gehören letztlich ebenfalls zu WPP. Die Werbeagentur Scholz & Friends, 1981 gegründet –  seit 2011 Teil der WPP-Group. Aktuelle Kunden von „Scholz & Friends“ (WPP) sind u.a. car2go, DekaBank, Deutsche Bahn, Frankfurter Allgemeine Zeitung, innogy, Siemens, Vodafone sowie zahlreiche Verbände und Bundesministerien. – Was lesen wir aber in der deutschen Presse? Wir lesen „Emnid“.

Inhaber von WPP bis 2018 war Sir Martin Sorrell. Wie der britische „Telegraph“ im Februar 2018 berichtete, steckte hinter der britischen Anti-Brexit-Kampagne namens „Remain“ (Bleiben) kein Geringerer als George Soros. Einem geleakten Dokument zufolge soll Soros mit allen Mitteln versucht haben, in Großbritannien ein zweites Votum zum Brexit durchzusetzen. Um das strategische Vorgehen zu besprechen, hatte Soros einflußreiche Persönlichkeiten zu sich in seinen britischen Wohnsitz nach Chelsea eingeladen, darunter Stephen Peel, Lord Malloch-Brown und Sir Martin Sorrell (WPP). Die Teilnehmer erhielten ein Strategiepapier, das ebenfalls bekannt wurde.

Darin hieß es, daß Aktivitäten ausgebaut werden sollten durch eine Kombination von persönlichen Kontakten und der Nutzung sozialer Medien, die sich auf viele gesellschaftliche Bereiche erstrecken, z.B. die Gesundheitsversorgung, die Autoindustrie, Aviation, Pharmaindustrie – und einer Mobilisierung der Jugend.  Wir sehen also heute „Fridays For Future“ auf den Straßen und das „Rezo-Video“ samt nachgeschobenem Unterstützervideo (Tube One, ströer-media, Sorrell WPP) im Internet. Und wir lesen Meinungsumfragen von „Emnid“, dem „ältesten deutschen Marktforschungsinstitut“. Potzdonner, was fühlen wir uns informiert. Und nochmal Potzdonner: Was fühlen wir uns verarscht, wenn wir eine deutsche Kanzlerin zu einem dieser schulschwänzenden Freitagsfuturekinder, 11 Jahre alt, sagt, es sei gut, daß das Kind den Politikern endlich mal richtig Dampf mache beim Thema Klimaschutz.

Zur Erinnerung: infratest-dimap wurde 1996 Umfrager für die ARD. Inzwischen ist infratest-dimap zwar nur noch der Mittelteil in „emnid-infratest-dimap-Kantar-WPP“, aber eben ein Teil des Ganzen. Wir haben also Bundesministerien, die Scholz & Friends (WPP) als Medienpartner haben, wir haben einen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, der seine Umfragen von „Emnid“ erstellen läßt (eigentlich: Emnid-infratest-dimap-Kantar-WPP), wir haben ein Rezo-Video in den sozialen Medien (Tube One, ströer-media, WPP), eine Kanzlerin, die eine mobilisierte Jugend (Soros Strategiepapier) beglückwünscht und ermutigt.

Außerdem haben wir eine Klimagretel (Greta Thunberg), die von der Firma ihres Vaters „We Don´t Have Time AB“ vermarktet wird. Die wiederum ist Partner des „Climate Reality Projects“, das 2011 von Al Gore gegründet wurde und die Nachfolgeorganisation der 2006 gegründeten „Alliance For Climate Protection“ ist, die wiederum mit nachweislich mindestens 15 Mio. Dollar von George Soros unterstützt wurde.

Schlußfolgerung

Was sowohl forsa als auch „Emnid“ als Umfrageergebnisse vermelden, muß mit der Realität nicht das geringste zu tun haben. Das könnten auch reine Phantasiezahlen sein. Die Differenz von satten 7 Prozentpunkten als Ergebnis für den Stand der Grünen in der Wählergunst könnte durchaus strategischen Überlegungen im weit weniger machtvollen Umfrageinstituts (forsa) geschuldet sein, die darauf abzielten, sich angesichts einer übermächtigen Konkurrenz in Gestalt von „Emnid-infratest-dimap-Kantar-WPP“ lieb Kind zu machen bei denen, die vom WPP-Konglomerat medial an die Macht gepusht werden: Den Grünen.

Die Grünen sind angesichts ihrer geballten Inkompetenz bei gleichzeitiger Moralistenbesoffenheit und Machtgeilheit anscheinend die idealen Befehlsempfänger für diejenigen, die ungleich mehr Wissen und Einfluß haben, und die womöglich zugleich auch über die politischen Machtverhältnisse bestimmen.

Der deutsche Wähler ist das offensichtlich längst nicht mehr. Der ist wahrscheinlich bloß noch Staffage zur Aufrechterhaltung der demokratischen Fassade – und muß lediglich noch medial auf Linie gebracht werden. Die Informationen, die er bekommt, sind vorsortiert und von globalistischen Medienfachkräften designed. Das läuft gerade auf vollen Touren, wie jeder feststellen kann, der den Medien-Mainstream zu einem sehr großen Teil ständig im Auge behält.

Völlig grotesk wird es, wenn man sich angesichts all´dessen überlegt, was hierzulande alles installiert wird, um freie Meinungsäußerungen und die freie Presse im Internet auszubremsen. Da ist die Rede von „Schutz“. Das folgt der Rabulistik von „Schutzhaft“. Schutz der „Demokraten“ vor Fake-News, Haßsprache, Desinformation und pi-pa-po. Algorithmen steuern die Reichweiten, NetzDG, correctiv, Uploadfilter, Löschbrigaden, Browsertools (News Guard) – usw.usf. Und das alles, „weil sonst die Demokratie gefährdet ist„- ?? Das ist alles nichts weiter als eine gigantische Volksverarschung. Das ist es, was es ist!

Wir hätten es also mit einem Totalversagen des „Systems Bundesrepublik“ zu tun. Daraus wären Rückschlüsse zu ziehen, die nicht mehr Gegenstand dieses Artikels sein können.

Zum Schluß ein Zitat des Künstlers Hiroyuki Hamada: „Was einen wütend macht an den Manipulationen aus dem industriellen Non-Profit-Komplex, das ist, daß sie den guten Willen der Leute abernten, speziell den von jungen Leuten. Sie zielen auf diejenigen, die nicht über die Fähigkeiten und die Kenntnisse verfügen, um wirklich selbständig zu denken („Fridays For Future“, „Rezo“ – Anm. d.Verf.) und sie instrumentalisieren dafür Institutionen, die dazu da sind, der herrschenden Klasse zu dienen.“ – Damit hat er recht. Allerdings macht er den Fehler, das dem kapitalistischen System in die Schuhe zu schieben. Es ist ganz alleine ein Problem von Käuflichkeit und Gier. Die beiden Eigenschaften hängen nicht an einem bestimmten Gesellschaftssystem.

Quelle: journalistenwatch.com vom 02.06.2019 


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