POLITIK – FLÜCHTLINGSKRISE: Zahl der Asylbewerber seit 2010 versiebenfacht

Fast eine Million Asylbewerber hatten im vergangenen Jahr Anspruch auf Leistungen, 2010 waren es nur 130.000 Empfänger. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Ausgaben auf fast 5,3 Milliarden Euro.

In Deutschland ist die Zahl der Asylbewerber, die mit Geld- oder Sachleistungen unterstützt werden, nach oben geschnellt. Rund 975.000 Menschen bezogen Ende vergangenen Jahres Regelleistungen und damit 169 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Sehr viele Leistungsempfänger kamen aus Syrien. Die staatlichen Ausgaben erhöhten sich auf fast 5,3 Milliarden Euro.

Die Zahl der Leistungsbezieher erhöhte sich der Statistik zufolge zum sechsten Mal in Folge. Im Jahr 2010 gab es lediglich 130.000 Empfänger.

Zwei der Drittel (67 Prozent) der Leistungsbezieher waren Ende 2015 männlich, ein Drittel (33 Prozent) weiblich. Fast ein Drittel (30 Prozent) von ihnen war noch nicht volljährig. Rund 70 Prozent der Leistungsbezieher waren zwischen 18 und 64 Jahre alt, nur ein Prozent 65 Jahre oder älter.

Zwei Drittel kommen aus Asien

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Empfänger kamen 2015 aus Asien. Von den 616.000 Menschen aus diesem Kontinent stammte wiederum die Hälfte aus Syrien in Vorderasien. Rund 115.000 Leistungsbezieher kamen aus Afghanistan, 82.000 aus dem Irak. Aus Europa stammten 22 Prozent der Empfänger von Leistungen, aus Afrika 13 Prozent. Von den 212.000 Europäern hatten 83.000 einen serbischen, kosovarischen oder montenegrinischen Pass oder stammten aus einem der Vorgängerstaaten.

Die staatlichen Ausgaben für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz stiegen im Jahr 2015 um rund 120 Prozent auf fast 5,3 Milliarden Euro. Im Jahr 2010 waren es noch 815 Millionen Euro gewesen.

Von den Leistungsempfängern erhielten 91 Prozent Grundleistungen, die den Lebensbedarf vor allem in Form von Sachleistungen decken sollen. Für persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens gibt es zusätzlich Geld. Nach 15 Monaten Aufenthalt in Deutschland erhalten Leistungsberechtigte statt der Grundleistungen Hilfen zum Lebensunterhalt. Dies traf 2015 auf neun Prozent der Empfänger zu.

BDI fordert bessere Integration

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) forderte derweil eine bessere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Es müsse gelingen, Flüchtende besser und schneller in offizielle Beschäftigung zu bringen, erklärte BDI-Präsident Ulrich Grillo. Schon in den ersten Monaten sollten sie rasch Angebote zum Einstieg in Arbeit erhalten. Sinnvoll wäre daher, das Beschäftigungsverbot in der Zeitarbeit vollständig auszusetzen.

Zusätzlich verlangte Grillo eine gesteuerte Zuwanderung, die sich am Arbeitsmarkt orientieren müsse, um den Wirtschaftsstandort Deutschland „zukunftsfest“ zu machen. Das Problem des Fachkräftemangels lasse sich auch durch eine verbesserte Integration von Flüchtlingen nicht lösen, erklärte er.

„Ohne gesteuerte Zuwanderung werden unsere Unternehmen und ihre Beschäftigten leiden – und übrigens auch unser Sozialsystem.“ Je länger die Politik die Erledigung aufschiebe, desto größer werde der Druck auf kommende Generationen.

Quelle: Welt-online vom 05.09.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Wann wehren wir uns endlich gegen die Invasion. Mit welchem Recht kommen die alle um sich bei uns einzunisten und unsere Sozialsysteme in Anspruch zu nehmen?

Wann erwachen wir endlich und demonstrieren gegen unsere Regierung die das zulässt bzw. auch noch fördert?