US-Wahlen, die Demokratie, Umfragen und die flache Lernkurve der Medien

9. November 2016 von Niki Vogt

09. November 2016 (Kommentar von Niki Vogt) Ob man nun Trump mag oder nicht, es war einfach ein Erlebnis, das Gestammel, die ratlosen Gesichter und die plötzlich klar zutage tretende, zutiefst antidemokratische, zornige Fratze der Politiker und Medienleute zu beobachten, als der Wahlsieg Trumps nun mal einfach nicht mehr wegzudiskutieren war. Nicht einmal vertuschen ging noch. Irgendwann mußte man es doch zugeben: Donald Trump ist der nächste Präsident der USA.

„Amerika hofft auf ein Wunder!“ hieß es in der Nacht, als sich der Sieg des Republikaners abzuzeichnen begann. Tatsächlich? War der Wahlsieg Donald Trumps, des Ungeliebten, so eine Art Naturkatastrophe, die die USA heimsuchte, und gegen die sich alle Amerikaner verzweifelt und vereint stemmten? Oder war es nicht doch das Ergebnis einer demokratischen Wahl? Das würde doch bedeuten, daß die Mehrheit der Wähler – und es war eine deutliche Mehrheit der Wähler! – diesen Mann gewählt hat. Sind das keine Amerikaner?

Die Antwort der „Geschockten“ hüben und drüben des Atlantiks ist denkbar einfach: Nein … nicht wirklich. Es sind die weniger wertvollen Amerikaner, die ihn gewählt haben. Die alten, rassistischen, bösen, unzufriedenen, sexistischen, frustrierten, erfolglosen, weißen Männer. Die US-Version des Wutbürger-Packs, Die Cowboy-Pegida.

Schauen wir einmal kurz nach, was das Online-Lexikon „Wikipedia“ zur Demokratie sagt:

Demokratie (von griechisch δημοκρατία „Herrschaft des Staatsvolkes“; von δῆμος dēmosStaatsvolk“ und κρατός kratós „Gewalt“, „Macht“, „Herrschaft“) bezeichnet Herrschaftsformen, politische Ordnungen oder politische Systeme, in denen Macht und Regierung vom Volk ausgehen. Dieses wird, entweder unmittelbar oder durch Auswahl entscheidungstragender Repräsentanten, an allen Entscheidungen, die die Allgemeinheit verbindlich betreffen, beteiligt.[1] In demokratischen Staaten und politischen Systemen geht die Regierung durch politische Wahlen aus dem Volk hervor. Typische Merkmale einer modernen Demokratie sind freie Wahlen, das Mehrheitsprinzip, Minderheitenschutz, die Akzeptanz einer politischen Opposition, Gewaltenteilung,Verfassungsmäßigkeit, Schutz der Grundrechte, Schutz der Bürgerrechte und Achtung der Menschenrechte. Da die Herrschaft durch die Allgemeinheit ausgeübt wird, sind Meinungs- und Pressefreiheit zur politischen Willensbildung unerlässlich. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

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Sowohl in den USA als auch in Europa, vor allem in Deutschland, war das US-Wahlergebnis für die herrschende, politmediale Klasse unbegreiflich und in deren Verständnis geradezu illegal. Im Vorfeld hieß die Parole „Trump verhindern!“, sogar Apple ließ sich etwas für’s I-Phone einfallen, wie man Stimmen gegen Trump kreieren könne. Ähnlich, wie bei der letzten Präsidentenwahl in Österreich schämte sich niemand, deutlich zum Ausdruck zu bringen, daß jedes Mittel dadurch geheiligt sei, daß es gegen jemand Nicht-links-PC-Konformen, ergo „Bösen“ eingesetzt wird. Die Dämonisierung jedweden Ungehorsams gegen die Political Correctness als „Rechts“, stilisiert selbst die gröbsten Verleumdungen und jede Verletzung zivilisatorischer Regeln zur Heldentat.

Demokratie ist eben nur eine gute Sache, wenn das „richtige“ Ergebnis dabei herauskommt.

Damit jeder weiß, was das „richtige“ Ergebnis ist, wird von Anfang an klar von oben kommuniziert, wen man zu wählen hat, und wen man gar nicht wählen darf. Zum Beispiel wurden die Fotos der Kandidaten und Parteien von den Medien sorgfältig ausgewählt. Googelte man Fotos von „Hillary Clinton“, fand man fast immer nur eine lächelnde, schicke, positive Superkandidatin in den Medien. Tauchte dazwischen mal eine irre blickende, hysterische oder wütende Hillary auf, waren es Fotos von Seiten, auf denen Trump-Anhänger oder alternative Blogs posteten. Umgekehrt zeigten die Mainstreammedien fast ausschließlich wutverzerrte, fratzenhafte, unvorteilhafte Bilder von Trump, und nur die genannten Außenseiter-Blogs brachten Bilder, die einen ansehlichen Präsidentschaftskandidaten präsentierten.

Ein weiteres Mittel sind Umfragen. Bis zuletzt prognostizierten alle Mainstream-Umfragen einen klaren Sieg für Hillary Clinton. Immer wieder wurden deplazierte Äußerungen Trumps breitgewalzt und mit Häme festgestellt, dieser Fauxpas koste ihm nun endgültig die Präsidentschaft. Schon die Tatsache, daß Trump überhaupt zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gekürt wurde, war für die Medien unfaßbar. Alle Umfrageergebnisse standen dem entgegen.

Nicht einmal die Erfahrung, die die Fernsehteams im Wahlkampf machten, daß die Säle, in denen Trump sprach, zum Brechen voll waren, während man die mageren Besucherzahlen bei Clintons Wahlveranstaltungen so drapierte, daß es bei günstigem Kamerawinkel den Eindruck eines vollen Saales erweckte, ließ in den Hirnen der Presstituierten die Vermutung aufkeimen, Trump könnte vom Volk gewählt werden. Die Umfragen ließen ja keinen Zweifel: Clinton for President!

Heute, just an dem Tag, an dem die fassungslose politmediale Nomenklatura zur Kenntnis nehmen mußte, daß alle Vorab-Umfragen zur US-Wahl unrealistisch waren und das Unglaubliche passiert war, lesen wir auf der News-Seite von „web.de“:

„Umfrage: Deutliche Mehrheit der Deutschen für erneute Kanzlerkandidatur von Angela Merkel“

Angesichts der Erfahrung, die der Normalbürger beim Bäcker, im Taxi, in der Straßenbahn, im Café, in der Nachbarschaft, unter den Kollegen und sonstwo macht, wo man nach drei Sätzen über das Wetter, TTIP und die Benzinpreise zur Lage in Deutschland kommt, was übergangslos in Unmutsbekundungen über die Politik im Allgemeinen und Frau Kanzlerin Merkel im Besonderen übergeht, nimmt soviel frohgemute Merkelzuversicht wunder.

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Mit den Augenbrauen im Haaransatz lesen wir, was Web.de dazu berichtet: „wenn Merkel bei der Wahl im Herbst 2017 wieder als gemeinsame Kandidatin von CDU und CSU antreten würde, fänden das 59 Prozent aller Deutschen gut, ergab die vom Magazin „Stern“ am Mittwoch vorab veröffentlichte Umfrage.

Von den CDU-Anhängern würden demnach sogar 87 Prozent eine erneute Kandidatur begrüßen. Unter der Anhängern der Schwesterpartei CSU lag die Zustimmung dagegen mit 60 Prozent deutlich niedriger.“

Bei den letzten Landtagwahlen in der Bundesrepublik Deutschland erzielte die CDU Wahlergebnisse zwischen 20 und 30 Prozent der abgegebenen Stimmen. Berücksichtig man dabei, daß es ja auch noch einen großen Prozentsatz an Nichtwählern gibt, kann man als groben Näherungswert eine Stimmabgabe von etwa 12 bis 18 Prozent der Bevölkerung für die CDU annehmen. Wenn unter CSU-Anhängern nur 60% und selbst unter CDU-Anhängern nur 87 % für eine erneute Kandidatur von Frau Merkel sind, dann sprechen wir hier von bestenfalls 8-14% der Bevölkerung, die eine erneute Kandidatur der Kanzlerin Merkel wünschen könnten – im äußersten Fall.

Ein partei- und lagerübergreifender Sturm der Begeisterung für eine Kandidatur von Frau Merkel in Höhe von 59% der Bevölkerung ist schlichtweg irreal.

Das krachende Scheitern der manipulierten Demoskopien hallt noch über den Atlantik nach Europa, da wird dasselbe, lächerliche Spiel hier wieder in Endlosschleife aufgeführt. So etwas nennt der Volksmund eine flache Lernkurve.

Nach der Wahl ist vor der Wahl.

Quelle: quer-denken.tv vom 09.11.2016

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Alexander Berg
7 Jahre zuvor

Interessant. Jene, welche sich sehr viel Mühe bei der Betrachtung machen, selbst bei sich die Kommentarfunktion ausgeschaltet haben.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Ich amüsiere mich köstlich wenn ich die Lügenmedien einschalte und sehe wie sich alle drehen und winden. Die Polithansel Betroffenheit zeigen und blöde Gesichter machen.

Aber wahrscheinlich geht es weiter wie bisher. Bei Illner diese Woche schon das nächste Spektakel angesagt. Da sitzen dann wieder dieselben Deppen wie immer. Haben noch nichts dazugelernt. Aber das kommt noch glaubt es mir.

Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

Hergottsakerament Alexander! Tu uns mal den Gefallen und teile uns mit, wo oder bei wem haben denn Jene die Kommentarfunktion auch noch abgeschaltet? Und weiter: Du meinst vielleicht Jene, „die sorgfältig betrachten“, schon wieder geschraubter Nominalstil, Du Unhold.