Griechenland: 702 Jahre Gefängnis für Schleuser

 

18. November 2019 

In Griechenland wurden zwei Polizeibeamte wegen der Beteiligung an einer Schleuserbande zu je 702 Jahren Gefängnis verurteilt.

Die dreiköpfige Strafkammer des Berufungsgerichts Thrakiens verhängte eine Gefängnisstrafe von 702 (!) gegen jeden der beiden Polizeibeamten, die im Oktober 2018 wegen der Beteiligung an einer kriminellen Organisation festgenommen wurden, die Flüchtlinge und Migranten über den Grenzfluss Evros von der Türkei nach Griechenland schleuste.

Gegen einen Bürger, sprich einen Landwirt aus Soufli / Evros verhängte das Gericht eine Gefängnisstrafe von 698 Jahren. Laut thrakinea.gr haben die drei Verurteilten in der Praxis jeder 20 Jahre zu verbüßen.

Schlepper schleusten illegale Migranten über den Evros nach Griechenland

Die beiden Polizisten, die bei der Grenzwachtabteilung Soufli in Dienst standen, und der Landwirt wurden nach einer Untersuchung der Unterdirektion für interne Angelegenheiten Nordgriechenlands festgenommen. Laut der Anklageschrift waren sie an einer kriminellen Organisation beteiligt, die einer großen Anzahl illegaler Migranten die Einreise aus der Türkei nach Griechenland erleichterte. Die Polizisten sollen Informationen über die Aufstellung der die Ufer des Grenzflusses Evros bewachenden Polizeikräfte und die Positionen der thermischen Kameras und anderer Ausrüstung geliefert haben.

Der Landwirt wiederum soll mit einem syrischen Bürger mit dem Codenamen „Dimitris“, der auf der türkischen Seite tätig war und in Istanbul wohnte, sowie auch einem anderen Ausländer mit dem Pseudonym „Milan“ zusammengearbeitet haben, der in Bulgarien lebte und dem Schleuser-Ring Fahrer für die Beförderung der Migranten von der Grenze nach Thessaloniki zuführte. Die Fahrzeuge waren luxuriöse Wagen der Marke Porsche, damit sie keinen Verdacht erregen, aber auch um die Möglichkeit zu haben, im Fall einer Verfolgung zu entkommen.

In der Anklageschrift waren wenigstens 26 Fälle der – in 11 Fällen vollzogenen und in 15 Fällen versuchten – Beförderung illegaler Migranten und Flüchtlinge umfasst, wobei die Aktivität das Schleuser-Rings wenigstens seit Juni 2018 begann, während im Besitz der drei Festgenommenen insgesamt 29 Mobiltelefone sowie auch 21 Sparbücher gefunden wurden.

Die beiden Polizeibeamten waren auf Beschluss des Hauptquartiers der Griechischen Polizei (ELAS) suspendiert worden, während zu ihren Lasten eine interne Untersuchung angeordnet wurde. Das bezüglich der Sache eingeleitete Strafverfahren schwerverbrecherischen Charakters umfasste – fallweise – die Straftaten des Eintritts und der Mitwirkung in einer kriminellen Organisation, der Erleichterung der Einreise Bürger dritter Länder auf griechischen Boden, der Verletzung dienstlicher Geheimnisse und andere einschlägige Vergehen.

(Quelle: dikaiologitika.gr)

Quelle: griechenland-blog.gr vom 18.11.2019


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