Kränze auf dem Berliner Friedhof Seestraße niedergelegt – Gedenken an den DDR-Volksaufstand vor 63 Jahren

Kränze liegen am 17.06.2011 in Berlin an der Gedenkstätte für die Opfer des Volksaufstands in der DDR vom 17.06.1953 (Quelle: dpa)

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Zum 63. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR ist am Freitag in Berlin an die Opfer des 17. Juni 1953 erinnert worden. In der Hauptstadt kamen Vertreter von Bundesregierung, Berliner Senat und Opferverbänden auf dem Friedhof Seestraße zu einer Gedenkstunde zusammen und legten Kränze nieder. Dort befindet sich ein Mahnmal für Opfer der Volkserhebung.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) würdigte den Mut der Menschen beim damaligen Volksaufstand und erklärte, ohne den 17. Juni 1953 hätte es keinen Mauerfall am 9. November 1989 gegeben. Manche Regierung im heutigen Mittel- und Osteuropa sollte daran denken, „dass die eigene Bevölkerung für Werte wie Demokratie, Freiheit und politische Teilhabe gekämpft hat“.

Mit Blick auf aktuelle politische Tendenzen in Deutschland unterstrich Müller, es sollte nicht vergessen werden, dass Freiheit kein selbstverständlicher Besitzstand sei. Rechtsextremisten warf er vor, den Slogan der DDR-Bürgerbewegung „Wir sind das Volk“ zu missbrauchen.

Menschen während des Volksaufstands 1953 am Brandenburger Tor

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Mehr als 50 Tote und Tausende in Haft

Auch an anderen Orten Berlins, etwa am Gedenkstein „Für die Opfer des Stalinismus“ am Steinplatz und am Mahnmal in der Berliner Straße gegenüber den Borsighallen in Tegel, waren Kranzniederlegungen geplant.

Auch in andern Städten Ostdeutschlands, etwa in Leipzig, Dresden, Bautzen, Magdeburg und Brandenburg an der Havel, wurde an die Opfer erinnert.

Beim Volksaufstand rund um den 17. Juni 1953 gingen nach aktuellen Angaben der Bundesstiftung Aufarbeitung rund eine Million Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden in der DDR auf die Straße. Gefordert wurden der Rücktritt der DDR-Regierung sowie freie und geheime Wahlen. Die Streiks und Demonstrationen wurden vom sowjetischen Militär niedergeschlagen. Schätzungen zufolge starben mehr als 50 Menschen, Hunderte wurden verletzt, bis zu 15.000 kamen in Haft.

Quelle: rbb-online.de vom 17.06.2016

 

Forderung nach bundesweitem Feiertag

Anlässlich des Gedenktages brachte Berlins CDU-Landeschef und Innensenator Frank Henkel den Vorschlag ins Spiel, den 17. Juni zu einem bundesweiten Gedenk- und Feiertag zu machen. In der alten Bundesrepublik war der 17. Juni von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung ein gesetzlicher Feiertag.

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, sprach sich am Freitag ebenfalls dafür aus. „Am 3. Oktober 1990 ist der Einigungsvertrag in Kraft getreten, das war ein Verwaltungsakt. Der 17. Juni wäre der bessere Nationalfeiertag, weil er für das Volk steht“, sagte Jahn der „Schweriner Volkszeitung“. „Er hat eine größere emotionale Tiefe.“

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