FLÜCHTLINGE – Österreich droht Merkel: Werden Flüchtlinge nach Deutschland schicken

Österreich verlangt von Bundeskanzlerin Merkel ein Ende der Untätigkeit in der Flüchtlingskrise: Entweder werden die EU-Außengrenzen geschützt oder Österreich werde erneut Flüchtlinge nach Deutschland weiterschicken.

Die Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Sebastian Kurz, Juli 2015 in Wien. Der Österreicher droht damit, Flüchtlinge wieder nach Deutschland zu schicken. (Foto: dpa)

Die Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Sebastian Kurz, Juli 2015 in Wien. (Foto: dpa)

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Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich in der Flüchtlingsfrage erneut für ein hartes Vorgehen stark gemacht. Dem Magazin „Focus“ sagte er, notwendig sei ein verstärkter Grenzschutz für die Außengrenzen der Europäischen Union. Flüchtlinge ohne gültige Papiere müssten auf Inseln an der Außengrenze der EU festgehalten und dann in Zentren sicherer Drittstaaten zurückgeschickt werden.

Die EU müsse dringend von Ländern wie Australien lernen, fügte der konservative Politiker hinzu. Die australische Marine weist systematisch Boote mit Flüchtlingen ab. Flüchtlinge, die dennoch an Land gelangen, werden in Internierungslagern auf kleinen Inseln im Indischen oder Pazifischen Ozean untergebracht. Menschenrechtsorganisationen kritisieren dieses Vorgehen und die Zustände in den Lagern auf den Inseln scharf.

Angesichts eines möglichen Platzens des Flüchtlingsdeals zwischen der Türkei und der EU sagte Kurz, wenn die EU über einen starken Grenzschutz verfüge, erübrige sich ein solches Abkommen. Wer aber meine, die Außengrenze der EU sei nicht zu schützen, müsse „konsequenterweise die Wiedereinführung der nationalen Grenzen fordern“.

Kurz schloss in diesem Zusammenhang eigene nationale Maßnahmen in Österreich wie ein Weiterschicken von Flüchtlingen nach Deutschland nicht aus. „Wir sind definitiv gegen die Politik des Durchwinkens. Aber wir sind auch nicht bereit zuzusehen, dass in unserem Land eine Überforderung eintritt“, sagte er.

Auf Grundlage des Mitte März geschlossenen Flüchtlingsdeals nimmt die Türkei Flüchtlinge von den griechischen Inseln zurück. Ankara verlangt, dass Türken bis spätestens Oktober ohne Visum in die EU einreisen dürfen. Ansonsten will die Türkei das Abkommen nicht mehr anerkennen.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 06.08.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Nee bitte nicht liebe Österreicher. Das deutsche Volk kann nichts dafür dass die Führung so blöd und korrupt ist. Schickt die Asylanten gleich in ihre Heimatländer zurück.

Baufutzi
Baufutzi
7 Jahre zuvor

Mein lieber Herr Kurz! Auch wenn Sie so tun als ob,Sie gehören zum System und können und werden gar nicht’s bewirken,sonst wären Sie schön längst auf unerklärlicher Weise „verschieden“. Die Grenzen sind nach wie vor offen. Die Bürger werden sich selber helfen,wenn es soweit ist. Das ist in der deutschen Geschichte schon immer so gewesen und so wird es auch diesmal sein,auch wenn die Großwetterlage aussichtslos erscheint.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

Oh ja, wir werden uns selber helfen und wie denen geholfen wird, werden die zu spüren bekommen. Es reicht nämlich langsam ! Die machen aus Deutschland keinen Urwald ! und auch kein Kalifat !