Schon gleich nach dem Bekanntwerden der brutalen Vergewaltigung einer betäubten 18-Jährigen durch mindestens sieben „Flüchtlinge“ nahm Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) die „Schutzsuchenden“ gegen „Pauschalurteile“ in Schutz. Und nun gibt es den üblichen Reflex: Das grausame Verbrechen dient zur Demo gegen Rechts.

Der ehemalige Stadtrat Sebastian Müller (Fraktion Grüne/Junges Freiburg) ruft für Montag zur Demonstration am Platz der alten Synagoge auf. Er will die Freiburger gegen die „Instrumentalisierung von Opfern für politische Zwecke“ auf die Straße bringen. Es geht gegen „Euren Hass“.

Doch ganz so leicht funktioniert das nicht mehr. Auf Müllers Facebookseite gehen selbst seine Freunde auf Distanz. Tom Bane schreibt: „Lieber Sebastian, das ist meiner Meinung nach, genau der gleiche scheiß. Eine Art Blitzableiter. Eine Instrumentalisierung der Politik um von der eigenen Ratlosigkeit und Überforderung abzulenken. Sich darüber ernsthaft Gedanken zu machen, soetwas zu verhindern wäre sinnvoller. Politik ekelt mich nur noch an.“

Und Klaus Haefs kommentiert: „Wie kann ein einzelner Mensch nur so dermaßen verblendet sein: kein Wort des Bedauerns für das Opfer, kein Wort des Zorns gegen die Täter, aber ein Aufruf zu einer Demo gegen Rechts… Als ob Rechte die Täter gewesen wären, und nicht die ‚Gäste‘, die auf unsere Gesetze pfeifen!“

Und Ricardo Forkert ist fassungslos: „Entweder soll hier unfassbar provoziert werden oder aber die Pietätlosigkeit hat eine neue Stufe erreicht. Immer noch von ‚Instrumentalisierung‘ zu faseln , anstatt einfach mal die Augen aufzumachen, damit können Sie doch nicht überfordert sein?“

Das sind nur drei Stimmen von zahlreichen Kommentaren, die alle in dieselbe Richtung gehen. Einer schreibt sogar: „Ich bin am Mo 18:30 schon bei der AfD-Demo am Martinstor.“ In der Tat: Der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple und die Junge Alternative Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald haben für Montagabend, 18.30 Uhr, zu einer Demonstration vom Martinstor zum Siegesdenkmal mit anschließender Kundgebung auf dem Rathausplatz aufgerufen. (WS)