Orientalische Großhochzeiten: AfD wirft Regierung Politik des Wegschauens vor

Orientalische Großhochzeit
Corona-Ausbreitung

Sie gelten als sogenannte Superspreader (Verbreiter) für das Corona-Virus: türkische und arabische Großhochzeiten und Familienfeiern. Ob in Berlin, Schleswig-Holstein (Flensburg), Nordrhein-Westfalen (Hamm), Bremen, Hessen (Kassel) oder Baden-Württemberg (Lahr): Wann immer sich in den vergangenen Monaten ausländischstämmige Großfamilien mit teils mehreren hundert Gästen zum Feiern trafen, explodierte im Anschluß die Zahl der Corona-Neuinfektionen – nicht selten mit gravierenden Folgen für die ganze Region.

Dennoch scheut sich die Politik offenbar, das Problem klar zu benennen. Als Angela Merkel (CDU) am Montag während einer Pressekonferenz zum Integrationsgipfel gefragt wurde, ob solche Hochzeitsfeiern ein Thema gewesen seien, verneinte die Kanzlerin.

Und auch auf eine Anfrage der AfD antwortete die Bundesregierung nur ausweichend. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Harald Weyel hatte von der Regierung wissen wollen, welche Erkenntnisse sie „über die Auswirkungen von Feiern von Großfamilien mit türkischem und arabischem Ausländerhintergrund auf das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland“ habe.

Regierung nennt Altenheime statt türkischer Großhochzeiten

Zum Zeitpunkt der Anfrage, am 7. Oktober, hatten bereits mehrere solcher Hochzeiten, unter anderem in Berlin, deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt, denn auf den Feiern wurden die Hygienemaßnahmen kaum eingehalten. Es kam zu zahlreichen Corona-Infektionen. Die Bundesregierung zögerte aber zunächst mit einer Antwort. Die erste Frist, die ihr per Gesetz für die Beantwortung der Anfrage zusteht, ließ sie mit der Bitte um eine Verlängerung verstreichen.

Am Dienstag Abend nun erhielt Weyel vom Gesundheitsministerium ein zweiseitiges Schreiben, das der JUNGEN FREIHEIT vorliegt. Darin vermeidet der zuständige Parlamentarische Staatsekretär Thomas Gebhart (CDU) es merklich, die Hochzeiten migrantischer Großfamilien auch nur zu erwähnen.

COVID-19-bedingte Ausbrüche seien im Zusammenhang mit „Feiern im Familien- und Freundeskreis sowie unter anderem in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Gemeinschaftseinrichtungen, am Arbeitsplatz, im Rahmen religiöser Veranstaltungen, in Verbindung mit Reisen beziehungsweise Reiserückkehrern sowie in Einrichtungen für Asylbewerber und Geflüchtete“ zu beobachten.

Weyel sieht Kulturbonus

Es liege ein dynamisches Ausbruchsgeschehen vor. Daher sei es „grundsätzlich notwendig“, so Gebhart, „daß sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert, zum Beispiel indem sie Abstands- und Hygieneregeln konsequent einhält, Innenräume lüftet und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt trägt“. Familienfeiern sollten zudem möglichst auf den engsten Freundes- und Verwandtenkreis beschränkt werden.

Für Weyel ist die Antwort „nicht nur ein schlechter Witz, sondern auch eine Verhöhnung derjenigen, die sich an die Corona-Maßnahmen der Regierungen halten und dafür teils erhebliche Einschnitte in ihrem privaten und beruflichen Leben erdulden“.

Daß die Bundesregierung trotz zahlreicher Berichte über die Folgen arabischer und türkischer Großhochzeiten diese nicht mal erwähne, geschweige denn problematisiere, zeige, „daß ihr der politische Frieden im Land wichtiger ist, als die Gesundheit der eigenen Bürger“, kritisiert Weyel. Statt dessen würden nun Bewohner von Alten- und Pflegeheimen für die steigenden Infektionszahlen verantwortlich gemacht. „Von jedem wird verlangt, daß er sich an die zahlreichen Regeln, Verordnungen und Maßnahmen hält, nur eine bestimmte Gruppe genießt dabei einen Kulturbonus.“

Ähnliches Verhalten wie bei Rückkehrern aus der Türkei

Laut dem AfD-Abgeordneten ist dies nicht der erste Fall, bei dem die Bundesregierung bei der Bewertung der Corona-Lage mit zweierlei Maß mißt. Schon im Sommer gab es Berichte, wonach die Regierung fürchtete, Großfamilien aus der Türkei könnten das Coronavirus in Deutschland verbreiten. Laut der Bild-Zeitung wurde „das politisch heikle Thema nur hinter verschlossenen Türen besprochen“.

Schon damals forderte die AfD, die Regierung solle aufhören, Bürger im eigenen Land unter Generalverdacht zu stellen, nur weil sie ihren Familienurlaub zum Beispiel in Spanien oder Kroatien verbrächten. „Es geht vor allem um Heimatbesuche bei türkischen und kosovarischen Großfamilien, bei denen offensichtlich aus Gründen der politischen Korrektheit von der Merkel-Regierung weniger genau hingeschaut wird“, warnte der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Leif-Erik Holm, Ende August.

Um so unverständlicher ist es für Weyel, daß es die Bundesregierung angesichts der steigenden Corona-Zahlen immer noch nicht für nötig erachte, klar zu benennen, welche die größten Infektionsherde in Deutschland seien. Statt dessen bereiteten führende Politiker der Union die Bürger schon einmal darauf vor, daß das Weihnachtsfest in der Familie in diesem Jahr nicht wie gewohnt ablaufen könnte.

„Wozu veranstaltet die Kanzlerin denn einen Integrationsgipfel, wenn sie ein solch wichtiges Thema dann mit den anwesenden Vertretern der verschiedenen Migrantengruppen nicht mal anspricht? Probleme verschwinden nicht, indem man so tut, als existierten sie nicht“, betonte der AfD-Abgeordnete.

Daß Merkel durchaus um die Brisanz wisse, zeige ihr jüngster Video-Appell, in dem sie die Bürger dazu ermahnte, wenn möglich auf Feiern und Reisen zu verzichten und zuhause zu bleiben. Dieser sei in zwei zusätzlichen Versionen auch mit arabischen und türkischen Untertiteln versehen worden.

Keine Anmeldepflicht für Großhochzeiten in Berlin

Doch nicht nur die Politik meidet das Thema offenbar, auch die Verwaltung scheint sich mancherorts für die Vorgänge auf türkisch-arabischen Großhochzeiten nicht wirklich zu interessieren. So fand beispielsweise im Berliner Stadtteil Treptow Ende September eine solche Feier mit rund 350 Gästen statt. Laut Teilnehmern wurde dabei eng getanzt, es bestand keine Maskenpflicht und es wurde auch nur unzureichend gelüftet. Die Folge: mehr als 50 mit dem Corona-Virus infizierte Gäste.

Betreiber des Veranstaltungsorts ist ein türkischer Unternehmer. Ob er ein Hygienekonzept für solch große Feiern hat und wie dieses aussieht, ist unklar. Auf Nachfrage der JF teilt das zuständige Bezirksamt Treptow-Köpenick mit, Veranstalter seien grundsätzlich nicht dazu verpflichtet, ihr Hygienekonzept vorab bei einer Behörde vorzulegen. „Eine solche Absicherung vonseiten der Veranstalter beruht auf Freiwilligkeit. Sie sind lediglich dazu verpflichtet, ein Hygienekonzept zu erarbeiten und die Teilnehmer ihrer Veranstaltung über dieses in Kenntnis zu setzen.“ Was aber ganz offensichtlich nicht geschah.

Daß der Veranstalter es mit den Hygienemaßnahmen nicht so eng sieht, könnte auch daran liegen, daß er keinerlei Kontrollen fürchten mußte. Denn, so das Bezirksamt: „Veranstaltungen dieser Art sind nicht anzeigepflichtig, so daß das Ordnungsamt vorab keine Kenntnis von ihnen hat. Ohne dieses Wissen sind gezielte Kontrollen nicht möglich.“

Quelle: Junge Freiheit vom 21.10.2020 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Die Hochzeit zwischen KPD und SPD zur SED wurde auch auf der Straße gefeiert. Also immer schön sachte mit solchen Behauptungen-Großfamilie-sonst stürzt die jungfräuliche Hure.