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Am Montagabend haben sich in Dresden etwa 9000 Menschen an einer Demonstration der antiislamischen Pegida-Bewegung beteiligt. Der Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann wies in seiner Rede auf das einjährige Bestehen von Pegida in der kommenden Woche hin. Die Bundesregierung bezeichnete er als „unsere Berliner Diktatoren“ und kritisierte deren Flüchtlingspolitik. Hier sei eine „Kehrtwende dringend erforderlich“. Es müsse „unattraktiver werden, in Deutschland Asyl zu beantragen“.
Die Deutschlandradio-Korrespondentin Nadine Lindner nahm ein Foto von einem Galgen auf, an dem an Seilen Schilder hingen: „Reserviert Sigmar ‚das Pack‘ Gabriel“ und „Reserviert Angela ‚Mutti‘ Merkel“.
Einen Auftritt gab es auch für die ehemalige Hamburger Politikerin der Partei Alternative für Deutschland, Tatjana Festerling. Sie warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, aus Deutschland ein „riesiges Dschungelcamp“ gemacht zu haben. Den Zuzug von Flüchtlingen und Asylsuchenden bezeichnete sie als „Ansturm der Invasoren“. Außerdem regte sie einen „Säxit“ an, den Austritt Sachsens aus der Bundesrepublik. Bei der Dresdner Oberbürgermeisterwahl hatte Festerling Anfang Juni fast zehn Prozent der Stimmen bekommen. Im zweiten Wahlgang trat sie nicht mehr an.
Angekündigt waren ferner Gastredner aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Großbritannien, Italien und Österreich. Der deutsch-türkische Bestsellerautor Akif Pirinçci wollte exklusiv Auszüge aus seinem demnächst erscheinenden Buch „Umvolkung“ zum Flüchtlingsthema vortragen.
Pegida-Anhänger skandieren „Politikerpack“ und „Asylmafia“
Die Teilnehmer der Kundgebung riefen in Sprechchören „Abschieben, abschieben“, „Wir sind das Volk“ und „Merkel muss weg“. Ein Plakat mit Merkel als Mutter Teresa war überschrieben mit „Mutter Terrorresia“, andere Schilder wandten sich gegen „Deutschenhasser“, „Asylmafia“ oder „Politikerpack“.
Die Botschaft ist ziemlich klar. Gerade gesehen bei #Pegida in #Dresden. #Merkel #Gabriel pic.twitter.com/XCTY7FqJQM
— Nadine Lindner (@ostwestkonflikt) 12. Oktober 2015
Pegida steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Seit einem Jahr geht die Bewegung in ihrer Hochburg Dresden nahezu wöchentlich auf die Straße und macht Stimmung gegen Muslime, Flüchtlinge und Medien. Zu ihren Hochzeiten versammelte die Bewegung Anfang des Jahres bis zu 25.000 Anhänger.
Als sich Pegida Ende Januar im Streit um ihren Mitbegründer Bachmann spaltete und anschließend zunehmend radikalisierte, wurde es ruhiger um das Bündnis. Doch zuletzt verzeichnet die Bewegung wieder einen verstärkten Zulauf.
Gegen Bachmann ist eine Anklage der Staatsanwaltschaft Dresden wegen Volksverhetzung anhängig. Ihm wird vorgeworfen, im September vergangenen Jahres auf seiner Facebook-Seite Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber unter anderem als „Gelumpe“ und „Viehzeug“ beschimpft zu haben. (AFP/Tsp)
Quelle: Der Tagesspiegel vom 13.10.2015
Eine sehr schöne Aktion, die sich mittels normaler Schulkreide an markanten Hauswänden und öffentlichen Gebäuden beliebig oft wiederholen lässt. Ich denke, daß dürfte nicht der letzte Galgen gewesen sein, es werden weitere, bis zum Einsatz der „echten“ Galgen, folgen.