Die Bahn ist marode – und keine Besserung in Sicht: „Stellwerke sind reif fürs Museum“

22. Mai 2024
Die Bahn ist marode – und keine Besserung in Sicht: „Stellwerke sind reif fürs Museum“
WIRTSCHAFT
Foto: Symbolbild

Frankfurt/Main. Die marode Deutsche Bahn sorgt längst auch im Ausland dafür, daß man über die Deutschen nur noch den Kopf schüttelt. Die Schweizer zum Beispiel lassen deutsche ICE´s, die meist mit deutlicher Verspätung ankommen, inzwischen nicht mehr aufs eidgenössische Schienennetz, um die eigenen Fahrpläne vor den „eingeschleppten“ Verspätungen zu schützen.

Aber selbst die Deutsche Bahn leugnet das Desaster nicht. In einem aktuellen Bericht stellt sie fest, wie schlimm es tatsächlich steht. Zum Zustand des Schienennetzes vergibt die Infrastruktursparte der DB – eine eigene Unterfirma namens InfraGo – gerade noch die Note „befriedigend“.

Angelehnt an das Schulnotensystem, erhält das Schienennetz nur eine magere 3,03. Die Bahn schreibt auch von einem „mittelmäßigen“ Zustand. Das bedeutet eine weitere Verschlechterung. Im Vorjahr gab die DB sich noch selbst eine 3,01 und verpaßte demnach  – nach ihrer eigenen Einschätzung  – nur knapp ein „gut“.

Bei näherem Hinsehen wird die Schieflage sichtbar: das Bahnnetz leistet noch gerade das absolute Minimum. Alle Anlagen der Infrastruktur seien „stand-, betriebs- und verkehrssicher“, heißt es im Bericht – mehr aber auch nicht. „Jedoch liegen vor allem pünktlichkeitsrelevante Anlagen wie Weichen, Bahnübergänge und Stellwerke im hochbelasteten Netz nur im Notenbereich mittelmäßig bis mangelhaft“, heißt es im InfraGo-Bericht.

Die Stellwerke kommen dort zum Beispiel mit einer 4,02 fast eine ganze Note schlechter weg als der Netzdurchschnitt. „Zu viele unserer Stellwerke sind reif fürs Museum. Die Politik muß den Schalter umlegen und die Digitalisierung der Stellwerke zügig vorantreiben“, mahnt Infrastrukturchef Dirk Flege.

Dazu gibt es Zahlen: mehr als 92 Milliarden Euro soll es kosten, allein die Anlagen zu ersetzen, die mit Note 4 („schlecht“) oder noch schlechter bewertet werden. Dazu kommen noch einmal 17,6 Milliarden Euro, um die Bahnhöfe auf Vordermann zu bringen. Deren Zustand taucht im aktuellen Bericht erstmals auf und fällt mit der Note 3,09 ebenfalls negativ auf.

Die Bahn gelobt schon seit Jahren immer wieder Besserung und verspricht gigantische Investitionen in eine Modernisierung ihrer Infrastruktur. Bislang bekommt der geplangte Fahrgast davon nicht viel mit – außer immer noch mehr Verspätungen und Zugausfälle. (rk)

Bildquelle: Wikipedia/Sese_Ingolstadt, Rechte: CC BY-SA 3.0-Lizenz

Quelle: zuerst.de vom 22.05.2024

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Ulrike
Ulrike
23 Tage zuvor

Logisch unser Geld fliesst doch in die Ukraine. Fürunsere Baustellen hat man kein Geld. Aber für einen sinnlosen Krieg sich vor den Karren der Amis spannen lassen ist wichtig.
Was haben wir nur für Arschkriecher am Werk.

Det
Det
23 Tage zuvor

Was ist hier noch deutsch ?? Auch wenn der Name „Deutsche Bahn“ suggeriert „Deutsch“ zu sein, ist das auch nur eine weitere Täuschung. Die jetzige Deutsche Bahn besteht aus mehreren Aktiengesellschaften und hat nichts mit mehr mit der ursprünglichen Deutschen Reichsbahn gemeinsam!
Die Deutsche Reichsbahn war mal Volkseigentum, wurde privatwirtschaftlich geführt und hatte Gewinne erwirtschaftet und diese Gewinne wurden benutzt, um die Verpflichtungen aus dem Versailler Knebel-Vertrag zu befriedigen.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
23 Tage zuvor
Reply to  Det

Bahn und Post sind im Potzdamer Abkommen gesondert erwähnt.
Die sich an Bahn und Post vergriffen haben werden nie wieder aus dem Knast kommen!