Deutschland – Asylwerber in Ex-KZ Buchenwald untergebracht

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KZ Buchenwald


Von WZOnline/APA

  • Stadt Schwerte setzte Entscheidung gegen heftige Kritik durch.
  • Bayerns Innenminister Herrmann rechnet mit wochenlangen Grenzkontrollen.

Wien. Ein ehemaliges Außenlager des Konzentrationslagers (KZ) Buchenwald wird einem Medienbericht nach inzwischen von Flüchtlingen bewohnt. Die westdeutsche Stadt Schwerte (Nordrhein-Westfalen) hat nach Angaben des israelischen Portals Ynet mit der Unterbringung von Zufluchtsuchenden in der übrig gebliebenen Wachbaracke des ehemaligen Lagers begonnen.

Demnach wurde entschieden, dass 21 Flüchtlinge dort wohnen sollen. Diesen Schritt hatte die Stadt Schwerte bereits im Jänner ungeachtet heftiger Kritik in Betracht gezogen. Schwertes Bürgermeister Heinrich Böckelühr verteidigte damals die Entscheidung als „sachgemäß“. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte nach Gesprächen mit Vertretern von jüdischen Verbänden an die Stadt appelliert, den Plan fallen zu lassen. Auch von Historikern und Integrationsorganisationen kam Kritik.


Laut Bericht wurden rund 250.000 Juden aus ganz Europa während des Zweiten Weltkriegs in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Mindestens 56.000 Menschen wurden dort getötet. In dem Außenlager waren Zwangsarbeiter untergebracht.

Der 20-jährige Abdurahman Massa aus Eritrea, der in dem früheren KZ untergebracht wurde, sagte Ynet, dass er kein Problem mit der Geschichte des Gebäudes habe. „Es ist gut für mich.“ Diaoyre, die aus Algerien flüchtete und seit gut einer Woche in dem früheren Lager wohnt sagte: „Es ist gut hier. Viele andere haben nicht einmal das.“

Herrmann rechnet mit wochenlangen Grenzkontrollen

Die wieder eingeführten Grenzkontrollen in Bayern werden nach Einschätzung von Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) geraume Zeit anhalten. „Wochen mindestens“, sagte Herrmann am Montag im Bayerischen Rundfunk.

  „Wir müssen insgesamt hier eine stärkere Kontrolle haben, weil wir in den letzten Tagen festgestellt haben, dass hier viele unterwegs sind, die keine wirklichen Flüchtlinge sind. Da hat es sich in den letzten Tagen herumgesprochen, dass es erfolgreich ist, wenn jeder behauptet, Syrer zu sein.“

Herrmann verwies auf die zuletzt deutlich gestiegene Zahl von Flüchtlingen aus Ungarn. „Es hat doch keinen Sinn, auch nicht im Interesse der Flüchtlinge, ein solches Chaos entstehen zu lassen, und gleichzeitig geht es auch um die Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland.“ Er sei froh, dass sein Vorschlag zu Grenzkontrollen vom Samstag so schnell auf positive Resonanz gestoßen sei. „Und es ist ja nicht von ungefähr, dass dem auch alle SPD-Innenminister sofort zugestimmt haben.“

Herrmann erinnerte zugleich daran, dass im Abkommen von Schengen nicht nur der freie Grenzverkehr in Europa festgeschrieben sei. „Es beinhaltet die Verpflichtung, dass an den Außengrenzen umso konsequenter kontrolliert wird. Und das ist schon eine ganze Weile in einigen Ländern wie Italien, wie Griechenland überhaupt nicht mehr der Fall und das können wir nicht akzeptieren.“ Entweder hielten sich jetzt wieder alle an die Regeln, „oder es wird eben in manchen Dingen grundlegende Veränderungen notwendig machen“.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) hatte wegen der zahlreichen über Österreich kommenden Flüchtlinge am Sonntag angeordnet, vorübergehend wieder die Grenzen zu kontrollieren. In den vergangenen Tagen waren tausende Flüchtlinge über Österreich nach Deutschland – vor allem nach München – gelangt. Dort konnten sie nach Behördenangaben kaum noch aufgenommen und versorgt werden.

Quelle: Wiener Zeitung vom 14.09.2015

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ingeburg
ingeburg
8 Jahre zuvor

Liebe Politiker, dieses Chaos ist einer Politik zu verdanken, die vor Jahren schon hätte sehen müssen, was sich da zusammenbraut .Nicht ihr, sondern das Volk wird mit dieser Massenflucht konfrontiert, trotz Protesten aus der Bevölkerung hat man nach dem Motto gehandelt, Augen zu und weiter so. Ihr hattet Zeit in den Herkunftsländern Perspektiven für diese Menschen zu schaffen, statt dessen flutet ihr unser Land bis zur Unerträglichkeit mit Menschen, die auf Grund ihrer Bildung auch hier keine Chance haben werden. Mit eurer Anwerbung bestens qualifizierter Menschen blutet ihr nochdazu diese Länder aus, so daß es dort kaum mehr Chancen für eine gute Entwicklung gibt. Ihr solltet endlich anfangen hier eine vernünftige Bildungspolitik zu betreiben so das unsere hier geborenen Migrantenkinder auch eine berufliche Chance bekommen und nicht in irgendwelchen Parallelgesellschaften, die es hier schon zu hauf gibt, vergammeln.

Monique
Monique
8 Jahre zuvor

Was für ein Schwachsinn? Was
hat den Buchenwald bitte mit Rheinland-Pfalz am Hut. Das ehemalige KZ steht im thüringischen Weimar.
Und dort wohnen definitiv keine Flüchtlinge! Wie kann man nur so etwas verbreiten.

Sabine
Sabine
8 Jahre zuvor
Reply to  staseve

dann sollte man auch nicht jeden Schwachsinn glauben, der verbreitet wird… denn das Gebäude, in dem die Flüchtlinge untergebracht wurden, ist viel später erst am Rande des Geländes errichtet worden….

Steffi
Steffi
8 Jahre zuvor

Dann sollte man auch das KZ-Schwerte-Ost in der Überschrift benennen und im Text besser hervorheben.
So wie der Text formuliert wurde wirft man nur ein schlechtes Bild auf die Stadt Weimar, die sich wirklich bemüht eine gerechte Flüchtlingspolitik zu führen.

Nabbet
Nabbet
8 Jahre zuvor
Reply to  Steffi

Ist aber ein teil von Buchenwald, steht schon alles gut erklärt im Text, wenn jemand so blöd ist und nur Überschriften liest und sich dann aufregt tut es mir leid

Sososososososososo
Sososososososososo
8 Jahre zuvor
Reply to  Nabbet

Nabbet, aber man kann die Menschen die nur die Überschriften lesen nicht deswegen verurteilen. Liest du zu jeder Überschrift die Artikel? Wenn du das machst, ist das aber auch gut.
Es gibt aber genügend Leute die momentan über die Flüchtlingslage diskutieren. Ich finde das so eine Überschrift einfach nicht angemessen ist zur altuellen Lage. So kommen eben Missverständnisse und Gerüchte auf.

In der Überschrift hätte besser der Ort dazu gestanden!

Liebe grüße 🙂

Eva Petschko
Eva Petschko
8 Jahre zuvor

Ich finde diese Lösung super. Ich arbeite als ehrenamtliche Helferin in einer Flüchtlingsunterkunft am Rande von München. Es handelt sich dabei um eine Tennishalle. Auch wenn es „nur“ 125 Leute sind, platzt alles aus allen Nähten.
Wir haben ein Menge ehemalige KZs hier in Deutschland und nach einigen notwendigen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen, die nicht zu lange Zeit in Anspruch nehmen dürften, wäre die Unterbringung der Flüchtlinge kein sooooo großes Problem mehr.
Ich bin Laie und sehr idealistisch- also korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege….

T.S.
T.S.
8 Jahre zuvor

Es wird viel Mist verbreitet. Hier der Hintergrund zu dieser „Ente“:
http://www.huffingtonpost.de/2015/09/16/international-presse-fluechtlinge-buchenwald_n_8144328.html